Daneben wollen die die beiden Großaktionäre Christoph Schoeller und Peter Amberger - beide in der Logistik-Branche zu Hause - Anteile verkaufen, aber die Mehrheit behalten. Sie hatten den damaligen Sanierungsfall vor fünf Jahren von der Österreichischen Post zurückgekauft.
Der ehemalige Post-Manager Wolfgang Albeck stellte Trans-o-flex als Vorstandschef neu auf. "Wir sind stolz darauf, dass wir es so weit geschafft haben. Jetzt geht unsere Reise erst richtig los", sagte Albeck der Nachrichtenagentur Reuters. Mit dem Erlös aus dem Börsengang will er das Geschäft rund um das Kerngeschäft mit Arzneimittel- und High-Tech-Transporten erweitern. Bei der Lieferung von gekühlten Arzneimitteln - etwa Impfdosen - sieht sich Trans-o-flex als Marktführer. "Das ruft nach einer Expansion innerhalb Europas. Aber wir bleiben dabei in unseren Kernsegmenten - bei dem, was wir besser können als andere", sagte Albreck. Mittelfristig soll der Umsatz pro Jahr um einen hohen einstelligen Prozentsatz wachsen, die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll auf 15 Prozent steigen.
Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 515 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) bei knapp 60 Millionen Euro. Dabei hat Trans-o-flex von der Corona-Krise nicht profitiert. "Das Volumen aller Impfdosen in Deutschland ist recht gering, wenn man das alles auf einmal verladen würde, würden 20 bis 40 Trailer reichen", erläuterte Albeck.
Von der offiziellen Ankündigung bis zur Erstnotiz dauert es meist vier Wochen, so dass der Börsengang im streng regulierten Prime Standard im Oktober über die Bühne gehen dürfte. Im Zuge dessen soll das Unternehmen in eine GmbH & Co KGaA umgewandelt werden. "Schoeller und Amberger wollen das Unternehmen aktiv mitgestalten. Dabei hilft uns auch die KGaA-Struktur", sagte der Vorstandschef. Organisiert wird die Emission von JP Morgan und Deutsche Bank.
Trans-o-flex ist der zweite Börsengang in Frankfurt, der nach der Sommerpause ansteht. Anfang der Woche hatte bereits die Berliner Sprachlern-App Babbel ihre Emission für Ende September angekündigt. Die Call-Center-Tochter von Bertelsmann und der marokkanischen Saham, Majorel, soll gleichzeitig in Amsterdam an die Börse gehen.
rtr