"Insgesamt hatte es seit der deutschen Vereinigung nur im Jahr 2000 einen etwas höheren Überschuss gegeben, damals jedoch aufgrund einmaliger Erlöse aus dem Verkauf von UMTS-Mobilfunklizenzen", sagte der Präsident des Bundesamtes, Dieter Sarreither. 2014 gab es ein Plus von 8,9 Milliarden Euro, 2013 ein Defizit von 3,1 Milliarden Euro.

Grund für die positive Entwicklung ist vor allem die gute Konjunktur mit Rekordbeschäftigung und steigenden Löhnen. Das sorgte für höhere Steuer- und Beitragseinnahmen, die mit 3,6 Prozent stärker zunahmen als die Ausgaben mit 3,0 Prozent. Rekordtiefe Zinsen sparten außerdem viele Milliarden an Kosten. Sondereffekte spielten ebenfalls eine Rolle: So spülte der Verkauf von Mobilfunklizenzen rund drei Milliarden Euro in die Kasse von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.

Steuerschätzer gehen davon aus, dass der Staat sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr weiter schwarze Zahlen schreibt. "Wir haben nach wie vor eine gute wirtschaftliche Entwicklung", sagte Expertin Kristina van Deuverden vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) der Nachrichtenagentur Reuters. "Deshalb sollte es in beiden Jahren zu Überschüssen reichen." Die Bundesregierung erwartet für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent, nachdem es 2015 noch 1,7 waren.

Reuters