von Andreas Büchler




Intradaychart auf Stundenbasis und Analyse

Gestern kam es beim DAX-Future nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank zu einem spektakulären Ereignis, einem so genannten "Flash Crash" - einem Kurseinbruch, der sich innerhalb von rund einer halben Sekunde vollzog und den Kontrakt dabei um fast 200 Punkte nach unten drückte. Anschließend erholte sich der FDAX aber schnell wieder von den Verlusten, die vermutlich durch computergesteuerte Handelssysteme generiert wurden. Am Deutschen Aktienindex ging dieser Einbruch auch nicht spurlos vorbei, vollzog sich aber deutlich weniger stark - um den DAX so weit nach unten zu handeln hätte man Aktienkörbe aller DAX-Aktien (oder zumindest der Schwergewichte) verkaufen müssen, was deutlich weniger schnell geht als einen Future zu abzustoßen.

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Für die charttechnische Gesamtsituation hat dieses exotische Vorkommnis weniger Bedeutung, dennoch hat der gestrige Tag seine Spuren im Kursbild hinterlassen. Diese sind jedoch eher positiv, da durch den Anstieg über die schwache Hürde bei 9165 Zählern der Weg nach oben nun erst einmal frei ist bis 9465/9550 Punkte, wo die 21-Tage-Linie und ein markanter horizontaler Widerstand warten. Erst wenn diese Chartmarken zurück erobert sind, dreht der kurzfristige Trend wieder nach oben. Davor sind bei rund 9340 und 9425 Zähler nur Retracements (gängige Kursziele für eine Gegenbewegung) der jüngsten Abwärtswelle zu sehen (Fünf-Minuten-Chart auf Seite 3). Sie bilden nur leichte Hürden.

Da der Markt kurzfristig überverkauft war und entsprechende Indikatoren wie der Abstand zur 21-Tage-Linie (Seite 2 und 5) sowie der geglättete Stochastik-Oszillator dies bestätigten, ist eine Pause im Abwärtstrend oder sogar Bärenmarktrally jetzt nicht allzu überraschend. Ob sich daraus aber eine anhaltende Umkehr zurück nach oben in Richtung der intakten mittel- und langfristigen Aufwärtstrends entwickeln kann, bleibt abzuwarten und wird sich erst an der 9550er-Marke entscheiden.

Zumindest aber kleine Gewinne sind möglich, und ein Test der nächsten Unterstützung bei 8900/9000 Punkten hat sich damit erst einmal verzögert. Wie es in den kommenden Stunden und Tagen weiter geht, wird sich am Freitag vermutlich erst nach den US-Arbeitsmarktdaten am frühen Nachmittag zeigen, denn diese dürften nach Veröffentlichung erneut für starke Kursausschläge in beide Richtungen sorgen. Sobald die Hektik nach den Konjunkturdaten abgeflaut ist, sollte der Index wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten und eine Trendbewegung aufnehmen können.

Tageschart

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Der bis Sommer 2013 zurück reichende Aufwärtstrendkanal bietet Spielraum nach oben bis 9685 / 9870 Punkte. Eintrüben würde sich das positive Bild im Tageschart erst bei Kursen unter rund 8650 Punkten, dort befindet sich aktuell die 200-Tage-Linie. Knapp darüber bildet die Untergrenze des Kurskorridors eine weitere Unterstützung.

Langfristiger Chart auf Wochenbasis und Analyse

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Bestimmt man im Wochenchart das durchschnittliche Anstiegstempo seit dem Beginn des langfristigen Aufwärtstrends im Jahr 2009 (grün durchgezogene Linie) und die maximalen Abweichungen davon (grün gestrichelt), lassen sich die nächsten Widerstände schätzen. Diese liegen - aus langfristiger Sicht - bei 9650 bis 10.500 Punkten. Eine breite Zone, innerhalb derer ein Blick auf kurzfristigere Charts eine genauere Orientierung bietet. Besonders die weiter entfernte, fünfstellige Kursmarke zeigt das Äußerste, was aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre nun beim DAX möglich sein dürfte.

Kommt es - aus heute noch nicht absehbaren Gründen - zu einem starken Einbruch, wären Kurse um 7500 ein guter Orientierungswert zum Einstieg, hier liegt eine starke horizontale Kaufzone.

Kurzfristiger Intradaychart auf 5-Minuten-Basis

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Charts zur Ergänzung der Analyse - Teil 1:

In diesem Fünf-Minuten-Chart auf Intraday-Basis sehen Sie die täglichen Kursbewegungen noch feiner aufgelöst, als bereits im Stunden-Intradaychart auf Seite 1. Besonders für kurzfristige Trader ist es hilfreich, auch kleinste Unterstützungen und Widerstände zu erkennen.

Kerzenchart auf Tagesbasis mit automatischer Mustererkennung

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Charts zur Ergänzung der Analyse - Teil 2:

In diesem Chart sehen Sie die täglichen Kurse als Candlesticks (Kerzenchart). Bestimmte Konstellationen signalisieren bevorstehende Änderungen im Trend - eine automatische Mustererkennung hilft dabei.

Abstand zur 21, 55 und 200-Tage-Linie in Prozent

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Charts zur Ergänzung der Analyse - Teil 3:

In diesem Chart stellen wir den prozentualen Abstand zu wichtigen gleitenden Durchschnittslinien grafisch dar. Auf einen Blick lassen sich damit zuverlässig kurz-, mittel- und langfristige Überhitzungstendenzen erkennen.

Unterstützungen und Widerstände