Die größte Aktion habe es in Niedersachsen bei Salzgitter gegeben, wo rund 3000 Beschäftigte zu einer Kundgebung zusammengekommen seien, teilte die IG Metall mit. Der IG Metall-Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger, warf den Arbeitgebern eine Verweigerungshaltung vor. "Obwohl die wirtschaftlichen Aussichten und Ergebnisse in vielen Teilen der Stahlindustrie gut aussehen, stellen sich die Arbeitgeber bislang stur. Diese Blockadehaltung werden wir aufbrechen - heute ist nur der Anfang."

Die Friedenspflicht war am Dienstag abgelaufen. Auch an mehreren Standorten in Nordrhein-Westfalen legten die Beschäftigten nun vorübergehend die Arbeit nieder, etwa bei Thyssenkrupp Steel in Finnentrop. "Der Warnstreik heute hat deutlich gemacht, dass die Beschäftigten nicht bereit sind, sich diese Tarifrunde mit einer Einmalzahlung abkaufen zu lassen", sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler. Die Gewerkschaft fordert für die rund 68.000 Beschäftigten im Nordwesten und die etwa 8000 Stahlkocher im Osten 8,2 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber haben eine Einmalzahlung von 2100 Euro angeboten. Am 10. Juni soll weiter verhandelt werden. Am Donnerstag sind weitere Warnstreiks geplant, darunter bei ArcelorMittal in Bremen.

rtr