Die kurzfristige Kursentwicklung
Bekannterweise ist die kurzfristige Kursentwicklung beim Bitcoin sehr schwer zu prognostizieren. Immer wieder werden scheinbar etablierte Trends durch erratische Kursausschläge zerstört. Ein Paradebeispiel dafür war das im Oktober gebildete Death Cross, bei dem die 50-Tagelinie die 200-Tagelinie von oben nach unten schneidet (vgl. Bitcoin-Jahreschart unten). Normalerweise gilt das als starkes Zeichen für weiter fallende Kurse. Doch das Gegenteil war der Fall: der Bitcoin machte einen der größten prozentualen Kurssprünge aller Zeiten. Allerdings sackten die Preise in der Folge dann doch ab.
Seit sechs Wochen schwanken die Preise nun um den Widerstand bei 7.500 US-Dollar. Am Sonntag übersprang der Preis nun erstmals seit längerem wieder die 50-Tagelinie und konnte sich zu Wochenbeginn deutlich darüber etablieren. Dieses bullishe Zeichen wird auch durch die ausgeprägte Stärke der Altcoins hinterlegt. Sowohl im Tages- wie im Wochenvergleich können viele der großen Coins den Bitcoin deutlich outperformen.
Bei einer weiteren Aufwärtsbewegung könnte der Bitcoin an den oberen Rand des seit Juli gebildeten Abwärtstrendkanals stoßen, der zur Zeit bei etwa 8.200 Dollar verläuft. Durchbricht er diese obere Begrenzung signifikant, könnte es in der Folge zu deutlichen Kursgewinnen kommen. Die nächsten Zielmarken wären dann die 200-Tagelinie bei über 9.200 Dollar und die psychologische Marke von 10.000 Dollar. Trotzdem ist noch nicht ausgemacht, ob vor einem Bullrun doch noch eine Korrektur steht. Diese könnte - wie schon mehrfach erwähnt - Rückgänge bis zum großen Widerstand bei 6.000 Dollar zur Folge haben.
Die langfristige Kursentwicklung
Langfristige Investoren in Bitcoin bleiben unabhängig von kurzfristigen Kursschwankungen investiert. Ein Rückgang bis auf 6.000 Dollar würde von diesen allenfalls zur Aufstockung der Bestände genutzt. 2017 gab es den unglaublichen Bitcoin-Hype, als sich die Preise verzwanzigfachten. 2018 stürzten diese dann um 80 Prozent ab, eine der größten Kapitalvernichtungen der Geschichte. 2019 konnten sich die Preise im ersten Halbjahr vervierfachen, dann halbierten sie sich im zweiten Halbjahr wieder. 2020 steht das Bitcoin-Halving im Mai im Fokus und wird die Diskussion bestimmen.
Ein Blick in die Historie der bisherigen Halvings in den Jahren 2012 und 2016 zeigt: Der Kurs stieg vor dem Halving deutlich an, war um den Termin herum schwächer und entwickelte sich danach parabelförmig nach oben. Nach dem Stock-to-Flow-Modell würden sich die Preise ab 2021 irgendwo im Bereich zwischen 50.000 und 120.000 Dollar bewegen. 1000 Prozent Kursgewinn!? Nicht unmöglich. Selbst die BayernLB hat im September Preise von 90.000 Dollar für möglich gehalten. Das wären aus heutiger Sicht sogar mehr als 1000 Prozent.