Die Führungskräfte schätzten nicht nur die Geschäftslage schlechter ein, sondern bewerteten auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate so schlecht wie seit Ende 2012 nicht mehr. In allen wichtigen Branchen trübte sich das Klima ein - von der Industrie, über den Handel bis hin zum Bau und den Dienstleistern. Während die Industrie-Manager die Lage noch als gut bezeichneten, beurteilten sie die Aussichten angesichts vieler geopolitischer Krisen und der mauen Konjunktur in der Euro-Zone erstmals seit Januar 2013 negativ. "Vom Auslandsgeschäft werden kaum noch Zuwächse erwartet", sagte Sinn.
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"TRÜBE HERBSTSTIMMUNG"
Mit dem erneuten Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers schwinden die Chancen auf ein kräftiges Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. "Das Wachstum scheint zu versiegen, trübe Herbststimmung legt sich über die Konjunktur", sagte Ökonom Holger Sandte von der Nordea-Bank. "Ein Einbruch der Wirtschaftsaktivität ist zwar nicht zu befürchten, markantes Wachstum aber auch nicht in Sicht."
Angesichts der Verunsicherung durch die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten war das Bruttoinlandsprodukt im Frühjahr überraschend um 0,2 Prozent geschrumpft. Der Bundesverband der Deutschen Industrie senkte seine Wachstumsprognose bereits von 2,0 auf 1,5 Prozent.
Reuters