"Das ist ein Angebot für eine neue, komplett digitale Zielgruppe", sagte einer der Geschäftsführer von Allvest, Martin Schneider, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Ein solches Konzept gebe es am Markt bisher nicht.

Lebens- und Rentenversicherungen galten bisher - anders als etwa Auto-Policen - als zu erklärungsbedürftig, um sie über das Internet zu vertreiben. Für die Versicherungsvertreter sind sie besonders lukrativ. "Wir stehen nicht in Konkurrenz zu anderen Vertriebskanälen. Die große Mehrheit wird auch weiterhin beim Berater abschließen", sagt der zweite Allvest-Geschäftsführer Felix Benedikt. An Allvest hatte die Allianz nahezu drei Jahre lang gearbeitet. Mit Lebensversicherungen ohne lebenslange, für die Branche belastende Zinsgarantien hat der Marktführer in den vergangenen Jahren neue Trends gesetzt, die viele Nachahmer fanden.

Allvest bietet den Käufern nur eine Garantie für 60, 80 oder 100 Prozent der eingezahlten Beiträge, die nach mindestens zwölf Jahren zum Tragen kommt. Je nach Risikoneigung wird ein größerer oder kleinerer Teil des Geldes im klassischen Sicherungsvermögen von Allianz Leben angelegt, der Rest geht wahlweise in Fonds von Allianz Global Investors oder ETFs, die die Allianz Investment Management (AIM) bereitstellt. Auf den bei klassischen Leben- und Renten-Policen üblichen Todesfallschutz verzichtet Allvest; in diesem Fall wird nur der Vertragswert ausbezahlt. Ein- und Auszahlungen sind jederzeit möglich.

Allvest soll zunächst nur in Deutschland angeboten werden. Eine Internationalisierung - ähnlich wie bei der digitalen Sachversicherung Allianz Direct - schließt Schneider aber nicht aus: "Das Modell ist skalierbar gebaut."

rtr