Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorge (EIOPA) führt in diesem Jahr einen Stresstest für die Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV) durch. Sie fokussiert sich dabei auf die fallenden Marktwerte der Kapitalanlagen bei steigenden risikolosen Zinsen. Wenn die Zinsen steigen, fällt spiegelbildlich etwa der Kurs von sicheren Bundesanleihen. Anleihen bilden einen wichtigen Baustein bei vielen Anbietern von betrieblicher Altersvorsorge.
Dabei sieht der Zeitplan so aus, dass jetzt die Daten validiert und dann im Herbst analysiert und ausgewertet werden. Ende des Jahres sollen dann die Ergebnisse veröffentlich werden. "Für Investoren, Aufsichtsbehörden, Betriebe und nicht zuletzt die Leistungsbezieher ergibt sich durch den neuerlichen Stresstest der EIOPA voraussichtlich mehr Transparenz", erläutert Ulrich Horstmann, Finanzanalyst bei der BayernLB. Die Risiken seien dann besser zu überschauen.
Allerdings dürfte das Ergebnis kaum systemische Risiken ergeben. Derzeit sieht es nämlich eher danach aus, dass die Zinsen weiter fallen als steigen könnten. "Systemische Risiken entstehen für die Pensionskassen jetzt eher durch die so bislang nicht erwarteten immer tieferen Zinsen. Das Thema wird weiter im Fokus stehen, vor allem bei den Pensionskassen, aber auch bei den Lebensversicherern", so Horstmann. Es handelt sich nach den Jahren 2015 und 2017 um den dritten Stresstest der EIOPA.