Wegen der schwachen Konjunktur wurden die Ziele bereits im August gekürzt. Demnach soll der Umsatz um 4,5 bis 9,5 Prozent sinken und die operative Marge 4,6 bis 5,3 Prozent betragen. Zuvor war STS bei beiden Werten von einer Stagnation ausgegangen. Weil sich der Aktienkurs seit Jahresbeginn mehr als halbierte, steht ­einem Jahresumsatz von zuletzt 401 Millionen Euro nun ein Börsenwert von 29 Millionen entgegen. Gleichzeitig liegen Firmen­kennern zufolge aus China bereits Aufträge im Wert von über 100 Millionen Euro samt zweistelligen Margen vor. Zum Halbjahr wurde allerdings Verlust gemacht. Erst bei den Quartalszahlen am 6. November dürfte klarer werden, wie nah am Prognoseende STS landen wird. Auch wenn das Unternehmen vermeintlich unterbewertet erscheint, warten Anleger daher weiterhin ab.

Adi Drotleff hat recht behalten. Nach dem Rücksetzer Ende August bezeichnete der Gründer und Großaktionär von Mensch und Maschine die Aktienentwicklung vor Investoren als günstige Einstiegsgelegenheit. Seither zieht die Notiz des Anbieters von Steuerungssoftware für Hochleistungsfräsen und Konstruktionsprogrammen wieder an. Mit den nun vorgelegten Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres untermauert das Unternehmen den Kursanstieg. Der Umsatz stieg um 30,5 Prozent auf rund 174 Millionen Euro, das operative Ergebnis wurde überproportional verbessert: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte um 39,7 Prozent auf 18,19 Millionen Euro. Angesichts der guten Zahlen hob Drotleff die Prognose erneut an und erwartet nun im laufenden Jahr 222 bis 240 Millionen Euro Umsatz. Zuvor lag das Ziel bei 220 bis 230 Millionen. Die Dividende für 2019 wiederum soll bei 77 bis 83 Cent je Aktie liegen und für 2020 um 15 bis 20 Cent steigen. Die Planungssicherheit kompensiert die mittlerweile hohe Bewertung.