Der einseitige Verweis in Präsentationen auf Vergangenheitsentwicklungen und Renditen (besonders häufig zu beobachten bei Immobilien-, spezialisierten Rentenfondsanbietern und Vermögensverwaltungslösungen) ist auch dann zu überdenken, wenn man auf die gezeigten Leistungen zu recht stolz sein darf und die Aussagen historisch richtig und belegbar sind. Sie suggerieren bewusst oder unbewusst eine Fortsetzung in der Zukunft, die ungewiss ist und bergen großes Enttäuschungspotenzial.
Egal wie verlockend Marketingaussagen dieser Art auch sind und wie sehr sich die Absatzzahlen auf diesem Wege auch kurzfristig stimulieren lassen mögen, die Anbieter würden ihren Kunden und damit auch sich selbst einen größeren Dienst erweisen, die Zeit darauf zu verwenden, ihre Strategien noch besser zu erklären und Chancen und Risiken realistisch darzustellen. Andernfalls wird die eine oder andere Aussage früher oder später als Bumerang zurückkehren. Die einseitige Beleuchtung und Belastung der Vergangenheit ist ebenso wenig hilfreich wie der synthetische Risikoindikator, der sich ebenfalls ausschließlich an der zurückliegenden Volatilität orientiert und keine Prognosekraft besitzt. Dass sei vor allem jenen gesagt, die sich in ihrer Beratung auf entsprechende Zeitreihen und Kennzahlen stützen und dabei gegebenenfalls für ihre Empfehlungen haften müssen. Wir sind gut beraten, weniger die Vergangenheitsrendite als mehr die Fondsideen und die verfolgten Strategien in den Mittelpunkt der Vermarktungsansätze zu stellen.