Viele Anleger werden Guido Barthels noch als Manager des Ethna-Defensiv kennen. Im Frühjahr 2019 verließ er Ethenea und kam im August 2019 zu TBF Global Asset Management. Dort verwaltet er seither den neuen Mischfonds TBF Balanced EUR, bei dem er jeweils zwischen 40 und 60 Prozent in Aktien und Anleihen halten kann. Derzeit hält er brutto zwar 40 Prozent in Aktien, netto jedoch null Prozent. "Die Aktienmärkte sind überhitzt", begründet er. Die Absicherung setzt er kostengünstig mit Index-Futures um, um seine Aktien nicht verkaufen zu müssen. Dort setzt er auf vier Themen: Nummer 1 umfasst E-Gaming-, E-Learning- und E-Sport-Aktien. Bei Thema Nummer 2 geht es um den Wandel Japans, bei Nummer 3 um sogenannte 5G-Aktien wie Nokia. Mit Thema Nummer 4 deckt er LNG-Titel ab, da Flüssiggas als Brückentechnologie zur grünen Energie dienen könne. Auf der Bondseite agiert Barthels derzeit ebenfalls vorsichtig. So hält er keine Unternehmensanleihen, weil er sie für zu teuer und zu riskant hält. Er bevorzugt Staatsanleihen aus den Industrieländern sowie sogenannte Supranationals von der KfW oder der Weltbank. Zudem setzt er auf kurze Restlaufzeiten von sechs Monaten bis zwei Jahren. Denn er rechnet damit, dass die Bondrenditen wieder steigen werden. Bei zehnjährigen Bundesanleihen womöglich auf ein Prozent, bei zehnjährigen US-Staatsanleihen auf drei Prozent.
Dennoch geht Barthels bei den Anleihen ein Risiko ein. Denn er hält keine Euro-Anleihen, weil "dies wegen der negativen Renditen sinnbefreit ist". Stattdessen kauft er Anleihen in norwegischer- und tschechischer Krone oder in australischen, Kanada- und US-Dollar, deren Wechselkurse er nicht absichert. Doch böten diese Titel positive Renditen. Zudem könnten ihre Währungen auf mittlere bis längere Sicht gegenüber dem Euro aufwerten. Denn die Zukunft der Eurozone sieht er skeptisch, auch weil er die Wirksamkeit der EZB-Geldpolitik anzweifelt. "Einen Strick kann man nicht schieben", sagt er etwa zur Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.
Guido Barthels bringt hier seine über 30-jährige Erfahrung ein.