Die Teuerungsrate ist im Juli leicht gesunken auf 7,5 Prozent (nach 7,6 Prozent im Juni). Damit liegt die Inflationsrate im langjährigen Vergleich noch immer sehr hoch, doch Experten warnen: Der richtige Inflationshammer kommt im Herbst. Denn dann fallen nicht nur Neun-Euro-Ticket und Tankrabatt weg, die die Preisteuerung zuletzt deutlich abgebremst haben. Mit der neu hinzukommenden Gas-Umlage kommt ein starker Treiber hinzu. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer erwartet einen "massiven Kostenschub". Auf einen Durchschnittshaushalt kommen allein 300 bis 1000 Euro jährliche Zusatzkosten für Energie zu. Alle Faktoren zusammengenommen, könnte die Inflationsrate im vierten Quartal in den zweistelligen Bereich katapultiert werden.
Für die deutschen Verbraucher wird das Leben dann nochmals spürbar teurer. Im ersten Halbjahr mussten sie bereits den Benzinpreisschock verkraften, deutliche Preisanhebungen vor allem bei Lebensmitteln und teureren Urlaub. Nun kommt der Energiepreisschock hinzu.
Bereits im Juli verteuerte sich Energie wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine um 35,5 Prozent und bleibt damit Preistreiber Nummer eins. Allerdings war das Plus im Juni mit 38,0 Prozent noch höher ausgefallen. Die Preisaufschlag bei Strom betrug 18,1 Prozent und hat sich vor allem infolge der Abschaffung der EEG-Umlage abgeschwächt (Juni: plus 22 Prozent). Kraftstoffe verteuerten sich auch infolge des Tankrabatts nur noch um 23 Prozent (Juni: plus 33,2 Prozent, Mai: plus 41,0 Prozent). Die Preise für leichtes Heizöl haben sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt.
ehr mit Material von Reuters