Noch bis zum kommenden Mittwoch können die Aktien der TF Bank gezeichnet werden, bevor das schwedische FinTech-Unternehmen an die Frankfurter Börse geht. Zu einem Preis von 15 bis 19 Euro werden bis zu 10,4 Millionen Anteilscheine platziert. Drei Millionen stammen aus einer Kapitalerhöhung, der Rest von den Alteigentümern, die nach dem Listing Mehrheitseigner bleiben. Aus dem maximalen Brutto-Emissionserlös von 197,6 Millionen Euro fließen der TF Bank dann 57 Millionen zu. Bezogen auf den Gewinn je Aktie der vergangenen zwölf Monate ergibt das je nach Platzierungspreis ein KGV zwischen 27,3 und 34,5. Gründe für die hohe Bewertung sind die Gewinnmarge von 23,4 Prozent sowie die Möglichkeit, durch den Emissionserlös deutlich mehr Kredite zu vergeben. Ein zweistelliges Gewinnwachstum sollte so zunächst durchaus möglich sein.

Doch es gibt einen Haken. Bei ihrem Wachstumsprodukt bieten die Schweden Onlinehändlern an, deren Kundenzahlungen abzuwickeln. Die TF Bank begleicht die Kaufpreise und bietet dem Kunden eine Zahlung per Rechnung und sogar in Raten an, sollte dieser keine Kreditkarte haben oder nicht sofort voll zahlen können. Im Kernmarkt Skandinavien arbeitet die TF Bank dazu mit einem großen Inkassopartner zusammen. Wenn dieser will, kann er das dortige Geschäft in fünf Jahren kaufen. Um nicht ohne Wachstumstreiber dazustehen, müssen die Schweden daher auf weiteren Märkten vergleichbare Partner finden. Das Risiko lässt die Bewertung hoch erscheinen, weshalb Anleger besser Erfolge bei der Partnersuche abwarten.

PRL