Die EZB-Volkswirte waren in ihren Dezember-Wirtschaftsprognosen noch von einem Euro-Kurs von 1,17 Dollar in den Jahren 2018 bis 2020 ausgegangen. Doch mittlerweile liegt der Kurs der Gemeinschaftswährung bereits bei 1,22 Dollar.

Ein starker Euro wirkt sich tendenziell dämpfend auf die Inflation aus, da sich unter anderem die Importe aus dem Ausland verbilligen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt knapp unter zwei Prozent Teuerung für die Euro-Zone an, ist davon aber mit einer Inflationsrate im Dezember von 1,4 Prozent noch weit entfernt.

"Wir haben unser Inflationsziel noch nicht erreicht und nicht auf selbsttragende Weise", sagte Villeroy de Galhau. Die EZB nähere sich aber zugleich dem Ziel an. "Das heißt, wir können die Intensität der geldpolitischen Unterstützung schrittweise reduzieren", sagte das EZB-Ratsmitglied. Mit der Verringerung des monatlichen Volumens ihres in Deutschland umstrittenen Anleihen-Kaufprogramms um die Hälfte haben die Währungshüter nach seiner Einschätzung bereits "eine graduelle Normalisierung" der Geldpolitik begonnen.

rtr