Ausblick für 2014 insgesamt optimistisch
Die große Frage ist: Geht die Hausse 2014 weiter? Der Anfang sieht gut aus. Nur rund 500 Zähler fehlen dem DAX derzeit zur magischen Marke von 10.000 Punkten. Bei Deka und Allianz ist man sich allerdings einig, dass der Leitindex zum Jahresende dort nicht schließen wird. Experten von Hypo-Vereinsbank und Santander prognostizieren, dass dies auch bis Ende des ersten Halbjahres nicht geschehen wird. Insgesamt ist der Grundtenor in der Branche jedoch positiv: Die meisten Marktteilnehmer rechnen mit steigenden Aktienkursen. Viele Analysten halten die Marke von 10.000 Punkten für möglich - einige glauben sogar an 11.000 Punkte. Die anhaltende Niedrigzinsphase könnte weiter als Treiber dienen. "Insgesamt könnten Aktien in einem Niedrigzinsumfeld eine attraktive Quelle für potenzielle Renditen darstellen", sagt Norman Boersma, Chef-Investmentstratege bei Franklin Templeton in der "Süddeutschen Zeitung". "Wir behaupten nicht, dass wir den Markt prognostizieren können, doch nach unserem Dafürhalten herrscht nicht die Euphorie, die normalerweise mit dem Ende eines Bullenmarktes assoziiert wird." Asoka Wöhrmann, Investmentchef und Geschäftsführer der Deutsche Bank Tochter Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM), geht von einem soliden Jahr an den Finanzmärkten aus. "Wir erwarten verhaltene Anstiege an den Kapitalmärkten, wenn auch nicht so deutlich wie 2013. Allerdings rechnen wir mit einer höheren Volatilität." Eine Blase bei deutschen Aktien sieht Wöhrmann nicht.
Lesen Sie auf den folgenden Seiten, welche Fonds 2013 am besten abgeschnitten haben.
DWS-Fonds waren 2013 top
Bei DWS-Investoren kam bereits 2013 Freude auf. In den Top-20 der Peergroup ist die Deutsche Bank Tochter mit sieben Fonds(tranchen) vertreten. Sie stellt auch den Top-Performer: Der DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN: DE0009769869) schaffte ein Plus von 37,9 Prozent und damit eine deutliche Outperformance zum DAX. Zwar sollte von vergangenen Wertentwicklungen nicht auf zukünftige geschlossen werden. Das Fondsanalysehaus FondsConsult Research gibt dem 1,25 Milliarden Euro großen Fonds jedoch seit 2006 ein "Buy-Rating". Zudem trägt er die €uro-FondsNote 2. Beides spricht für einen insgesamt guten und stabilen Fonds. Fondsmanager Henning Gebhardt setzt auf die Big Player der deutschen Unternehmen: Allianz, BASF und die Deutsche Telekom sind die drei größten Einzeltitel. Auch Siemens, EADS, BMW und Adidas sind in den Top-10 vertreten. Ein Viertel des Fondsvolumens entfällt auf Industrietitel. Dauerhafte Konsumgüter machen 18 Prozent aus, Finanzwerte 14 Prozent.
Platz zwei geht an die Frankfurter Performance Management AG (FPM). Der FPM Stockpicker Germany All Cap (ISIN: LU0124167924) steigerte seinen Wert um 34,9 Prozent. Der gut 135 Millionen Euro große Fonds trägt die FondsNote 3. Die Fondsmanager Martin Wirth und Raik Hoffmann setzen auf Konsumgüter. Zyklische und nicht-zyklische sind jeweils zu rund 22 Prozent allokiert. Industrietitel machen 18,6 Prozent des Portfolios aus. Die Top-Holdings unterscheiden sich vom DWS-Fonds: Das Telekomunternehmen Freenet ist mit über sieben Prozent am stärksten vertreten. Dahinter folgen der Autovermieter Sixt sowie der Automobilzulieferer Grammer. Mit Porsche ist aber auch ein prominenter Titel in den Top-5 vertreten.
Drittbester Performer des vergangenen Jahres ist erneut ein DWS-Fonds: Der DWS Investa (ISIN: DE0008474008) kommt auf ein Plus von 34,6 Prozent. Mit einem Volumen von 3,41 Milliarden Euro gehört der Fonds zu den größten der Peergroup. Er trägt die FondsNote 3. Wie der DWS Aktien Strategie Deutschland wird ebenfalls der Investa von Henning Gebhardt verwaltet. Die Top-Holdings ähneln sich daher auch: Sechs der zehn größten Einzeltitel sind identisch, nur anders gewichtet. BASF und Siemens liegen mit jeweils 9,9 an erster Stelle. Daimler (nicht in den Top-10 des DWS Aktien Strategie Deutschland) und BMW folgen dahinter.
Der Gewinner von 2012 ist der Verlierer von 2013
Auch wenn kein einziger Fonds der Peergroup im vergangenen Jahr rote Zahlen schrieb, gibt es einen großen Verlierer: Der HAIG MB S Plus B (ISIN: LU0354946856). 2012 war der Fonds der MB Fund Advisory GmbH mit 50,8 Prozent noch der Top-Performer (FundResearch berichtete). Ein Jahr später findet er sich auf dem letzten Platz der Peergroup wieder - mit einem Plus von lediglich 3,7 Prozent. Geschäftsführer Thilo Müller zeigte sich auf Nachfrage von FundResearch enttäuscht. Er führt die schwache Performance auf das erste Halbjahr 2013 zurück. Der Fonds wird mit einer quantitativen Trendfolgestrategie gemanagt, die sich am DAX orientiert (hierzu ein Interview mit Thilo Müller). "Der DAX hat sich im ersten Halbjahr sehr schwer getan", sagt Müller. Da der Leitindex stark schwankte und sich eher seitwärts bewegte, schaffte der Fonds keine positive Performance. Von Februar bis April und im Juni ging es bergab, weshalb der Fonds auf Year-to-Date-Basis zwischenzeitlich Verluste markierte. Ab Juli zog die Performance wieder an. Für 2014 ist Müller aber optimistisch: "Wir wollen den Trend besser abgreifen. 2013 gab es zu viele Trendwechsel."
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Die zehn performancestärksten Fonds 2013
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