Auf die Sättel, fertig, los! Seit der Pandemie erlebt die Fahrradbranche einen Boom wie nie zuvor. Doch treibt nicht nur der Corona-bedingte Verzicht auf öffentliche Verkehrsmittel den Sektor an. Generell nimmt der Gesundheits- und Fitnessgedanke in der Bevölkerung zu. Zudem begrenzen immer mehr Großstädte die Parkplätze, bauen dafür aber parallel die Velo-Infrastruktur aus.

Wie schnell der Sektor derzeit wächst, lässt sich an den aktuellen Zahlen des Branchenverbands ZIV ablesen. Demnach legten im vergangenen Jahr die Erlöse mit Fahrrädern und E-Bikes in Deutschland um 61 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro zu. Einschließlich Zubehör wird der Umsatz sogar auf zehn Milliarden Euro geschätzt, das ist mehr als doppelt so viel wie vor zwei Jahren. Laut den Experten kurbeln neue Geschäftsmodelle wie Bike-Leasing und -Sharing die Nachfrage zusätzlich an. So wurden 2020 hierzulande 340 000 Räder neu geleast.

Der Trend zeigt sich nicht nur regional. Rund um den Erdball scheint die Begeisterung für den Drahtesel zu steigen. Die Experten von Fortune Business Insight prognostizieren, dass der globale Velomarkt bis zum Jahr 2027 von derzeit 97,2 auf 147,2 Milliarden Dollar zulegen wird. Das entspricht im Prognosezeitraum einer jährlichen durchschnittlichen Steigerungsrate von 6,1 Prozent. Insbesondere die Elektrifizierung der Fahrräder soll die Branche auf Wachstumskurs halten. In Europa wuchs der E-Bike-Markt vergangenes Jahr um 23 Prozent - Tendenz weiter steigend. Die drei europäischen Radsportverbände gehen davon aus, dass die Anzahl an E-Bikes von 3,7 Millionen im Jahr 2019 auf stolze 17 Millionen im Jahr 2030 zunehmen wird.

Investieren mit gutem Gewissen

Angesichts der rosigen Aussichten dürfte der Fahrradmarkt als Investment taugen. Das Schweizer Finanzinstitut Leonteq griff den Trend auf und rief zusammen mit Daubenthaler & Cie. den Bene-FaktorIndex Bike ins Leben. In dem Barometer befinden sich 20 anfänglich gleich- gewichtete Firmen, die in der Fahrradbranche aktiv sind. Dazu zählen klassische Radhersteller ebenso wie Anbieter von Komponenten und Zubehör. Mit dem Unternehmen Continental, das seit 150 Jah- ren Radreifen produziert, wurde sogar ein deutscher Titel berücksichtigt. Zudem sind der Komponentenmarktführer Shimano sowie die beiden größten Fahrradproduzenten, Giant und Merida aus Tai- wan, mit dabei. Wer in den Index investiert, kann nicht nur breit gestreut an den Chancen der Branche partizipieren, sondern tut auch etwas Gutes: Zehn Prozent der jährlichen Gebühren werden an die gemeinnützige Organisation World Bicycle Relief gespendet.