Zwar geben diese beiden großen Segmente des Handwerks zusammen mit dem Gesundheitsgewerbe und den Handwerken für den privaten Bedarf das Wachstumstempo vor. Gegenüber dem Vorjahr sind die Umsätze im zweiten Quartal jedoch in allen sieben Gewerbezweigen gewachsen, selbst bei den merklich von der Industrie abhängigen Handwerken für den gewerblichen Bedarf. Insgesamt verfehlen die Handwerksbetriebe zwar die überaus hohe Wachstumsdynamik vom ersten Quartal. Dennoch stiegen im zweiten Quartal die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk insgesamt um 3,3% und im zulassungsfreien um 3,0%.
Angesichts der guten Nachfrage wurde im zulassungspflichtigen Handwerk zudem die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem zweiten Quartal 2018 leicht erhöht. Insgesamt sind im deutschen Handwerk fast ein Achtel aller Beschäftigten und mehr als ein Fünftel aller Auszubildenden angestellt. Mit der aktuellen Entwicklung beweist das Handwerk einmal mehr, dass es eine solide Stütze der deutschen Wirtschaft ist. Da zumindest im Bau- und Ausbaugewerbe noch viele Aufträge in der Pipeline sind und auch das Gesundheitsgewerbe weiterhin boomt, bleiben die weiteren Aussichten positiv.
Stefan Bielmeier ist Chefvolkswirt der DZ-Bank.