Spare mehr als früher, dann reicht es auch für die nächste Krise. So könnte man das aktuelle Verhalten der Deutschen zusammenfassen.
Obwohl erste deutsche Banken bereits Geld verlangen, wenn selbst Kleinsparer ihr Vermögen einfach nur aufs Konto legen, sparen die Deutschen wieder mehr Geld als früher und legen auch einen größeren Teil ihres Einkommens auf die Seite. Und bei dieser Entwicklung stehen die Bundesbürger nicht allein.
Wie Spiegel Online berichtet, hat sich die gesamtwirtschaftliche Sparquote in der Eurozone netto (nach Abzug von Abschreibungen) seit 2009 fast verdreifacht. Und die OECD geht in einer Prognose davon aus, dass die angesparte Summe in vielen Ländern weiter steigen könnte: In Deutschland um mehr als zehn Prozent bis 2021!
Eine Erklärung dafür könnte die Unsicherheit der Bevölkerung sein. In den Köpfen wirken die Finanz-, Banken- und Schuldenkrisen der vergangenen Jahre weiter nach. Dazu kommen die aktuellen geopolitischen Ungewissheiten, wie die Handelspolitik von US-Präsident Trump und eine drohende Rezession in Deutschland.
Dabei führt das Sparverhalten im Euroraum die Niedrigzinspolitik der EZB-Politik ad absurdum: Diese soll die Konjunktur durch größere Ausgaben ankurbeln. Jetzt aber scheint es so, dass die Bürger nur umso mehr Geld ansparen, je länger die Phase der Niedrigzinsen anhält. Ein Teufelskreis.