Er brachte Wirecard und Enron zu Fall, doch nun warnt die Shortseller-Legende Jim Chanos vor dem aktuellen Markt und glaubt, es wird schlimmer als je zuvor.

Jim Chanos ist unter den Hedgefonds-Managern beinahe schon eine lebende Legende. Er verdiente dreistellige Millionensummen für sich und seine Partner, als er beispielsweise auf den großen Enron Skandal oder den Zusammenbruch von Wirecard wettete.

Allerdings treiben den Leerverkäufer aktuell keine neuen Bilanzskandale um, sondern der Markt, welcher laut Chanos massives Downside-Potenzial hat.

Zu hoch gepreist?

So sagte der Hedgefonds-Manager im Interview mit dem Nachrichtensender CNBC:

„Ich bin seit 1980 an der Wall Street und kein einziger Bärenmarkt hat jemals mehr als das Neun- bis 14-fache der vorherigen Höchstgewinne gehandelt.“

Chanos glaubt, dass die aktuelle These des Marktes, dass wir trotz Rezession innerhalb der nächsten sechs Monate ein Gewinnwachstum von 12 Prozent und eine sich zurückziehende FED sehen sei Unsinn. So geht der Manager tatsächlich von einem Rückgang des S&P 500 bis in den Bereich der 1800 bis 2000 Punkte aus, was bei einem aktuellen Stand von 4076 Punkten einem Downside von über 50 Prozent entspricht.

Und auch dieser Experte warnt vor dem Crash.

Ist das realistisch?

Doch dazu sei auch gesagt, dass Chanos laut eigener Aussage zwischen 60 und 80 Prozent des eigenen Portfolios short ist, also ein Interesse daran hat, Anlegern und Investoren Angst zu machen. 

Zwar rechnen viele Investoren tatsächlich nur mit einer milden Rezession, aber auch eine härtere dürfte nicht zu einer derart massiven Verwerfung am Markt führen, es sei denn, es tritt eine unvorhersehbare Kette von negativen Events ein.

Der Markt in den nächsten Monaten

Tatsächlich bleibt der Markt in den nächsten Monaten vermutlich trotzdem sehr volatil, was bedeutet, dass es auch noch mal verstärkt nach unten gehen kann. In einer solchen Situation sollten Anleger allerdings keineswegs verkaufen, sondern sich über die günstigen Kurse freuen.

Gerade langfristige Anleger könnten sich später noch einmal dazu beglückwünschen in einer solchen Situation gute Unternehmen zu einem billigen Preis gekauft zu haben.

Übrigens: Diese Schnäppchen-Aktien sollten sich Anleger noch im Februar sichern