"Es ist sicher", sagte er. "Ich meine, na klar, warum nicht?" Powell wurde von Trump für den Chefposten der mächtigsten Notenbank der Welt - der Fed - ausgewählt, muss sich aber seit Monaten scharfe Kritik vom Präsidenten anhören. "Ich meine, er hat einen Job, und man weiß, dass ich enttäuscht bin von ihm", kritisierte der Republikaner in dem Interview. "Ich bin nicht begeistert von der Fed."

Die Zentralbank hatte am Mittwochabend zwar wie von Trump gefordert ihren Leitzins gesenkt, für dessen Begriffe aber nicht stark genug. Trump schreckte nicht davor zurück, die Notenbanker als "Dummköpfe" zu bezeichnen. Laut Gesetz kann ein Präsident den Fed-Vorsitzenden "aus wichtigem Grund" aus dem Amt entfernen. Gerichte interpretieren das bislang aber nicht so, dass dazu auch unterschiedliche geldpolitische Auffassungen gehören.

Hinter Trumps aggressivem Vorgehen dürfte die Sorge stecken, dass die weltgrößte Volkswirtschaft ausgerechnet 2020 - dem Jahr der angestrebten Wiederwahl Trumps - konjunkturell die Puste ausgehen könnte. Der Handelskrieg mit China und die schwächere Weltkonjunktur veranlassten die Industriestaaten-Organisation OECD dazu, ihre Prognose für das US-Wachstum im kommenden Jahr von 2,3 auf 2,0 Prozent zu senken. Trump hatte ein Ziel von mindestens drei Prozent ausgegeben, das er demnach klar verfehlen würde. Mit billigerem Geld können Investitionen und Konsum angekurbelt werden, zugleich würde der Dollar tendenziell geschwächt und amerikanische Waren im Ausland damit preislich attraktiver. Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins im Juni zum ersten Mal seit der Finanzkrise 2008 gesenkt.

rtr