Informierte Personen hatten gesagt, Trump habe im Weißen Haus die Frage gestellt, warum die USA überhaupt Menschen aus afrikanischen Staaten oder Haiti aufnähmen. In dem Zusammenhang habe er von "Drecksloch-Ländern" gesprochen und erklärt, die USA sollten lieber mehr Menschen aus Norwegen ins Land lassen.

Sollte sich bestätigen, dass Trump sich in der Form geäußert habe, seien dies schockierende und beschämende Kommentare eines US-Präsidenten, sagte Colville. "Man kann nicht ganze Länder und Kontinente als 'Dreckslöcher' abtun, deren Einwohner, die alle nicht weiß sind, deshalb nicht willkommen sind." Es gehe hier um mehr als nur "vulgäre Sprache", sagte der UN-Vertreter. "Es geht darum, die Tür zur schlimmste Seite der Menschheit zu öffnen." Damit werde zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ermutigt, was potenziell "die Leben vieler Menschen zerstört".

Der demokratische Senator Richard Blumenthal bezeichnete Trumps Bemerkungen als "abscheulichsten und heimtückischsten Rassismus, der nur schwach unter dem Deckmantel der Einwanderungspolitik verborgen wird". Die republikanische Abgeordnete Mia Love, Tochter von Einwanderern aus Haiti, nannte die Äußerungen "unfreundlich, spaltend, elitär und offen gegen die Werte der USA gerichtet". Ihre in Kuba geborene Fraktionskollegin Ileana Ros-Lethinen erklärte, Trumps Sprache gehöre sich weder an Stammtischen noch im Präsidialamt.

Die Vize-Generalsekretärin des in Südafrika regierenden ANC, Jessie Duarte, sprach von einer extremen Beleidigung. "Unser Land ist kein Drecksloch, auch nicht Haiti oder irgendein anderes Land, das in Not ist."

Trumps Äußerungen fielen den Insidern zufolge bei einer Besprechung mit zwei Senatoren, die ihn über Pläne für einen gemeinsamen Gesetzesvorschlag von Republikanern und Demokraten zur Einwanderungspolitik unterrichteten. Eine über das Gespräch informierte Person zitierte Trump am Donnerstag so: "Warum wollen wir alle diese Leute aus Afrika hier haben? Das sind Drecksloch-Länder. (...) Wir sollten mehr Leute aus Norwegen haben."

TRUMP BESTEHT AUF EINER "GROSSEN MAUER"



Trump warf den Demokraten im Gegenzug eine unverantwortliche Politik vor: Sie schienen darauf aus zu sein, von der südlichen Grenze der USA her Leute und Drogen ins Land strömen zu lassen und damit das Leben Tausender zu riskieren, twitterte Trump. "Es ist meine Pflicht, das Leben und die Sicherheit aller Amerikaner zu schützen." Es müsse eine "Große Mauer" gebaut werden.

Trump hat sich den Kampf gegen illegale Einwanderung auf die Fahnen geschrieben und wirbt seit dem Wahlkampf für eine Mauer an der Grenze zu Mexiko, deren Baukosten er dem südlichen Nachbarland aufbürden will. Die mexikanische Regierung betonte am Donnerstag, sie werde niemals für eine Mauer zahlen. Trump hatte zuvor in einem Zeitungsinterview gesagt, Mexiko könne indirekt durch Veränderungen am Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (Nafta) zur Kasse gebeten werden. In der Nacht zu Freitag drohte Mexiko Insidern zufolge mit dem Abbruch der laufenden Nafta-Verhandlungen, sollte Trump die bestehende Vereinbarung mit Kanada und Mexiko aufkündigen.

Mit seiner Einwanderungspolitik hat Trump vor Gericht wiederholt Rückschläge erlitten. Zuletzt urteilte ein Richter, dass ein Schutzprogramm für junge Migranten, die als Kinder illegal ins Land gekommen sind, vorerst nicht wie von Trump vorgesehen beendet werden darf.

rtr