Im Juli hatte die Inflationsrate bei 18,95 Prozent gelegen und im Juni bei 17,53 Prozent. Zuletzt hatte die türkische Inflationsrate Anfang 2019 über der Marke von 20 Prozent gelegen.
Volkswirte wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten einen leichten Rückgang der Inflationsrate erwartet. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im August um 1,1 Prozent.
Getrieben wurde der Anstieg vor allem durch steigende Lebensmittelpreise. Lebensmittel waren im August im Schnitt 29 Prozent teurer als vor einem Jahr. Im Juli hatte der Anstieg nur 25 Prozent betragen und im Juni 20 Prozent. Seit Juni hat sich der Preisanstieg bei Lebensmitteln spürbar verstärkt, nachdem die Steigerungsrate in den Monaten zuvor stabil gewesen war.
Die Erzeugerpreise der Unternehmen legten im August sogar um 45,5 Prozent zu. Die steigenden Herstellungskosten der Unternehmen dürften mit einiger Verzögerung zumindest teilweise auf die allgemeinen Verbraucherpreise durchschlagen.
Der niedrige Kurs der türkischen Lira verteuert die Einfuhren, gleichzeitig steigen seit geraumer Zeit weltweit die Rohstoffpreise. Die Inflationsdruck dürfte also hoch bleiben. Das Land steckt in einer wirtschaftlich schwierigen Lage, die sich auch in hoher Arbeitslosigkeit niederschlägt.
Am Devisenmarkt reagierte die türkische Lira mit Kursverlusten auf die Preisdaten.
dpa-AFX