Sorgen der Investoren über einen wachsenden Einfluss des Staatspräsidenten und erklärten Zinsgegners Recep Tayyip Erdogan auf die Geldpolitik hatten der Währung zuletzt zugesetzt. Hinzu kamen Zweifel, ob die Zentralbank die zweistellige Inflationsrate zu drücken vermag. Um den freien Fall der Lira zu stoppen, hatten sich die Währungshüter bereits im vorigen Monat auf einer Krisensitzung zu einer kräftigen Zinserhöhung um drei Prozentpunkte durchgerungen.
Am 24. Juni werden in der Türkei der Präsident und das Parlament gewählt. Erdogan hatte im vergangenen Jahr knapp eine Volksabstimmung gewonnen, in der sich die Türken für die Einführung einer exekutiven Präsidentschaft aussprachen. Das Amt wird allerdings erst nach der Wahl mit den neuen Befugnissen ausgestattet.