Zinssenkung möglich
Was dem IWF noch gefällt: Ungarn überwies im April fristgemäß die letzte ausstehende Rate eines 12,5-Milliarden-Dollar-Kredits, den der Fonds Budapest zur Bewältigung der Folgen der Finanzkrise 2008 eingeräumt hatte. Finanzminister Mihály Varga hofft nun, dass die Ratingagenturen die Bonität seines Landes bald mit Investment Grade einstufen werden. Kommt es dazu, dürfen auch konservativ anlegende institutionelle Investoren ungarische Staatsanleihen erwerben. Kurssteigerungen wären dann die Folge. Weniger ratsam erscheint es aber für Anleger, auf Forint lautende Bonds zu kaufen. Da es derzeit keine Inflation gibt, eröffnen sich der ungarischen Notenbank Spielräume, den Leitzins zu senken. Dies aber würde den Forint schwächen. Als Alternative bieten sich Anlegern ungarische Staatsanleihen an, die auf Dollar lauten. Der Greenback dürfte auf längere Sicht wieder anziehen.
Zwar hat die US-Notenbank den Leitzins zuletzt unverändert gelassen, eine Erhöhung im Juni ist aber wahrscheinlich. Nicht nur, weil die Fed ansonsten an Glaubwürdigkeit verlieren würde. Angesichts des stabilen US-Arbeitsmarktes droht bei unverändertem Zinsniveau die US-Inflationsrate über die von Notenbankchefin Janet Yellen angepeilte Zielgröße von zwei Prozent hinauszugehen.