Mit einem langjährig erprobten Analyseprozess und einer selbst entwickelten Software verwaltet Geschäftsführer Dr. Peter Henrich nicht nur das Vermögen seiner Kunden, sondern auch das eigene. Hier erklärt er, wie er den Horizont 10 (FV) durch die Pandemie geführt hat, wie er die Entwicklung der Weltmärkte einschätzt und warum er den Fonds auch für zukünftige Krisen gut gerüstet sieht.
Corona hat uns noch immer im Griff. Wie schlagen sich der MuP Horizont 10 und die Tranche FV seit Beginn der Pandemie?
Peter Henrich: Zu Beginn der Pandemie, die sich seit Mitte Februar 2020 auf die Börsen niederschlug, haben wir bei Moltrecht und Partner den Fonds bereinigt und die Bargeldreserve hochgefahren. Nach der überraschenden Wende in der zweiten Märzhälfte haben wir verstärkt in die Bereiche investiert, die wir für die Gewinner der Corona-Pandemie hielten (Gesundheit, Internet etc.).
Mit Erfolg?
Henrich: Ja, dies hat dazu geführt, dass wir - trotz anfangs hoher Bargeldreserve im Aufschwung - ein Jahr nach Beginn der Krise sogar besser lagen als MSCI-Welt-Index, Euro Stoxx 50 und DAX. In diesem Jahr haben wir den Fonds allerdings etwas konservativer ausgerichtet, zumal die gestiegenen Zinsen und die Inflation eine Gefahr für die Börsen darstellen. Seit Beginn der Pandemie steht der Fonds bereits mehr als 15 Prozent im Plus.
Welche Vorteile hat der MuP Horizont 10 gegenüber anderen Fonds?
Henrich: Im Gegensatz zu "normalen" Fonds, die in Einzeltitel investieren, handelt es sich hier um die aktive Verwaltung eines kompletten Investmentdepots. Die Streuung ist daher sehr viel breiter, was sich auch in den Risikokennzahlen widerspiegelt. So liegt die Volatilität deutlich unter der der Indizes.
Können Sie das etwas genauer erklären?
Henrich: Im letzten - am 30.09.2021 zu Ende gegangenen - Geschäftsjahr betrug die Schwankungsbreite weniger als 8,2 Prozent, während zum Beispiel die Schwankungsbreite des DAX bei mehr als 16 Prozent lag. Durch die Kleidung der Fondsvermögensverwaltung in einen Dachfondsmantel ergeben sich zahlreiche Vorteile. Im MuP Horizont 10 verwalten wir unser eigenes Vermögen und ermöglichen es unseren Kunden, daran zu partizipieren. Wir nutzen bei der Verwaltung einen quantitativen Analyseprozess, der auf unserer in mehreren Jahrzehnten aufgebauten Fondsdatenbank und einer selbst entwickelten Analyse-Software basiert.
Eignet er sich auch für Einsteiger?
Henrich: Der Fonds eignet sich für alle Anleger, die langfristig investieren wollen, zwischenzeitliche Schwankungen akzeptieren und eine Anlage suchen, um die sie sich nicht permanent kümmern müssen. Daher ist er auch hervorragend für Einsteiger geeignet, die noch keine große Anlegererfahrung haben. Wer also etwas Besseres mit seiner Zeit anzufangen weiß, als permanent die Kapitalmärkte zu verfolgen, findet hier die Lösung.
Was planen Sie aktuell für Ihren Fonds? Wird es Veränderungen in der Anlagestrategie geben?
Henrich: Der prinzipiellen Anlagestrategie, nämlich die emotionslose Auswahl aufgrund mathematischer Analysen, bleiben wir natürlich treu. Daraus ergeben sich dann auch die Umschichtungen. Zuletzt haben wir im Fonds den Bereich der Energie- und Rohstofffonds ausgebaut, um von den steigenden Preisen zu profitieren und gleichzeitig ein Gegengewicht zu den Fonds mit Industrieaktien zu bilden. Außerdem senkt diese Diversifikation die Schwankungen des Fonds. Wir werden den weiteren Verlauf genau beobachten und das Portfolio entsprechend anpassen.
In den kommenden Wochen gibt es einen Regierungswechsel. Erwarten Sie Veränderungen für den Aktienmarkt?
Henrich: Die Weltbörsen werden sich nicht daran orientieren, wer in Deutschland Kanzler wird. Außerdem lehrt die Erfahrung, dass politische Börsen "kurze Beine haben". Wenn überhaupt, wird es eine Auswirkung auf deutsche Aktien haben, die aber vorübergehend sein wird. Die von vielen erwartete Auswirkung, nämlich der Run auf die Umweltaktien, hat in den letzten Jahren längst begonnen.
Wagen wir einen Blick ins Jahr 2022. Wo sehen Sie die größten Risiken oder Chancen?
Henrich: Risiken gibt es viele: Inflation, China, steigende Zinsen, Corona etc. Doch jede Entwicklung hat auch ihre Chancen. So erwarten wir zum Beispiel für den Fall steigender Zinsen eine "Wiederauferstehung" der lange vernachlässigten Value-Werte. Daher gilt es, die Märkte permanent zu überwachen und die je nach Lage notwendigen Anlageentscheidungen zu treffen. Das ist der Vorteil für unsere Anleger: Sie müssen sich nicht permanent mit ihren Investmentdepots beschäftigen und haben Zeit für schönere oder wichtigere Dinge. Den Rest erledigen wir.