wieder einmal befinden wir uns in einer Marktphase, in der es äußerst schwierig ist die launischen Kurssprünge von "Miss Börse" nach zu vollziehen. Obwohl sich die Wirtschaftslage in Europa kaum verbessert, durch die Turbulenzen am Rentenmarkt die Renditen (Zinsen) steigen und das Gezerre um das praktisch zahlungsunfähige Griechenland weiter zunimmt, steigen die Kurse wieder steil an. Auch wenn sicherlich viele Anleger von diesem Thema nichts mehr hören wollen, bedeutet das noch lange nicht, dass die mögliche Pleite Griechenlands an den Finanzmärkten keine Erschütterung auslösen wird. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass auf dem gegenwärtigen Kursniveau der Ausstieg des Landes aus der Eurozone eingepreist ist.
Umso erstaunlicher ist es, dass trotz der ungewöhnlich offenen Kritik von Bundesbankchef Weidmann an der Politik der EZB die europäischen Indizes ihre Konsolidierung beenden und sogar der Bankenindex relative Stärke aufbaut. Mit fundamentalem Verständnis und einem kritischen Blick auf die Risiken der Wertpapiermärkte ist die gegenwärtig freundliche Börsenstimmung jedenfalls nur schwer zu erklären - auch wenn es zutrifft, dass jedes Ereignis in der Regel nur einmal einen größeren Schrecken an der Börse auslöst.
Nach Bärenfalle: neues Hoch in den USA
Da ist es beruhigend zu sehen, dass sich auch die amerikanischen Anleger im gegenwärtigen Umfeld schwer tun. Nur so ist meiner Meinung nach die klassische Bärenfalle von Anfang Mai zu interpretieren. Damals drohte eine mehrfache Top-Bildung mit anschließender Umverteilungsphase, als sich ein Verkaufssignal der P & F Technik ausbildete.
Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".