Für Tom Lee ist es Zeit, wieder auf Aktien zu setzen. Der Mitbegründer und Leiter des Research beim US-Analysehaus Fundstrat glaubt, dass der Markt am Anfang eines kräftigeren Anstiegs bis Ende 2022 stehen könnten. "Die Talsohle ist erreicht- der Bärenmarkt 2022 ist vorbei", zitiert das Finanzportal yahoo! finance den Strategen. Und der begründet seine Einschätzung so: "Wenn schlechte Nachrichten die Märkte nicht zum Einsturz bringen, ist es für die Anleger an der Zeit, eine neue Bewertung vorzunehmen." Dabei hatte es zuletzt an schlechten Nachrichten nicht gemangelt: Leitzinserhöhungen, Rezessionssorgen, Inflation etc. - aber dennoch ist der Juli 2022 gemessen am US-Leitindex S&P 500 der beste Börsenmonat seit November 2020 gewesen.
Zudem glaubt Fundstrat, dass die Marktlage ähnlich ist wie im August 1982 - einem Zeitpunkt, der einer heftigen Rallye an den Aktienmärkten inmitten einer Wende der Fed vorausging. Im Sommer 1982 befand sich die US-Wirtschaft in einer Rezession, die Inflation war kräftig. Dennoch lockerte der damalige Fed-Chef Paul Volcker einige Monate später die Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation. "Die Kräfte sind vorhanden, die die Wirtschaft in Richtung Aufschwung treiben würden", sagte Volcker laut New York Times in einer Rede. Es folge eine jahrelange Hausse an den Aktienmärkten. Entsprechend glaubt Lee, dass der S&P 500 schon bald auf neue Rekordhöhen steigen könnte.