Die US-Notenbank Fed, die Vollbeschäftigung und stabile Preise fördern soll, hat das erste Ziel praktisch erreicht. Bei den Preisen ist sie jedoch noch nicht so weit. Die Währungshüter achten hier primär auf Preisveränderungen bei persönlichen Verbraucherausgaben (PCE) ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelkosten. Hier lag die Steigerungsrate zuletzt noch klar unter dem Ziel der Fed von 2,0 Prozent.
Die Notenbank hofft aber darauf, dass sie ihrem Inflationsziel dieses Jahr nahe kommt. Sie hat die Zinsen jüngst auf die Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent gehievt und zwei weitere Schritte nach oben im laufenden Jahr ins Auge gefasst. "Die US-Notenbank hat nun auch von Seite der Inflation grünes Licht für weitere Zinserhöhungen. Dies soll nun aber nicht heißen, dass eine aggressivere Zinspolitik auf der Agenda steht", sagte Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein.
Damoklesschwert bleibe die politische Entwicklung. Nicht nur die Handelskonflikte machten den US-Währungshütern zu schaffen, sondern auch militärische Risiken im Syrien-Konflikt: "Fed-Chef Jerome Powell wird deshalb vorsichtig bleiben und den Kurs moderater Zinserhöhungen beibehalten", sagte Gitzel. Experten warteten gespannt auf die am Abend (20.00 MESZ) anstehende Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung, die Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der Notenbank geben könnten.
rtr