Die Zahl der Stellen stieg im Februar um 242.000, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington bekanntgab. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 190.000 gerechnet. Auch wenn die getrennt erhobene Arbeitslosenquote bei 4,9 Prozent verharrte, sind die Währungshüter bei der angestrebten Vollbeschäftigung fast am Ziel. Allerdings sanken die Stundenlöhne zum Vormonat überraschend um 0,1 Prozent, was ihnen Sorge bereiten dürfte. Die Notenbank Fed will erreichen, dass der Aufschwung in der Geldbörse der Bürger ankommt und die unerwünscht niedrige Inflation anheizt. Daher ist ein rascher Zinsschritt trotz des Job-Booms unwahrscheinlich. "Es sieht eher danach aus, als ob die Fed damit noch warten wird", sagte Ökonomin Esther Reichelt von der Commerzbank.

Die Währungshüter treffen sich Mitte März zur nächsten Sitzung. Die meisten Fachleute erwarten, dass sie dabei das Zinsniveau beibehalten werden. Für das gesamte Jahr haben viele aber noch zwei Erhöhungen auf dem Zettel: "Mittelfristig dürfte an einer Straffung der Geldpolitik kein Weg vorbeiführen", sagte Helaba-Ökonom Ralf Umlauf.

Die unterschiedlichen Signale vom Arbeitsmarkt sorgten für eine Achterbahnfahrt am Devisenmarkt: Der Euro ging zunächst auf Talfahrt, um dann auf 1,1030 Dollar zu steigen. Die Wall Street zeigte sich von den Jobdaten unbeeindruckt: Sie startete weitgehend unverändert in den Handel.

Die Fed hatte nach der Zinswende vom Dezember Zurückhaltung bei der weiteren Straffung signalisiert. Im Januar beließ sie den Schlüsselsatz zur Versorgung des Finanzsystems mit Geld daher in der Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent. Sie blickt mit Sorge auf die Abkühlung der Konjunktur in China und die jüngsten Finanzmarkt-Turbulenzen. Zudem macht der starke Dollar den US-Firmen zu schaffen, da sich ihre Produkte im Ausland verteuern. Die Exporteure verkauften im Januar so wenig wie seit über fünf Jahren nicht mehr. Die Warenexporte sanken um 3,3 Prozent auf rund 117 Milliarden Dollar - das niedrigste Niveau seit November 2010.

Reuters