Mehrere Zentralbanker sind zugleich dafür, schon bald näher zu erläutern, in welchem Tempo die geldpolitischen Zügel gestrafft werden könnten. An den Märkten wurde auch nach Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle mit einer Zinserhöhung nicht vor September 2015 gerechnet.
Die Notenbanker diskutierten lebhaft über die eingetrübten Konjunkturperspektiven in Europa, Japan und China und thematisierten auch den derzeit relativ starken Dollar. Viele FOMC-Mitglieder sind jedoch der Meinung, dass der Einfluss dieser Faktoren auf die US-Wirtschaft "ziemlich begrenzt" sei. Der Ausschuss verzichtete zugleich darauf, in seiner Erklärung auf die Marktturbulenzen Mitte des vorigen Monats einzugehen. Die Notenbanker wollten damit den Eindruck vermeiden, sie seien in "größerer Sorge, als es tatsächlich der Fall ist".
Die Fed hatte im Oktober entschieden, ihr Ankaufprogramm für Wertpapiere als Konjunkturhilfe auslaufen zu lassen. Mit dem Ende der Geldspritzen wurde die Bilanz nicht mehr ausgeweitet. Die Fed hat sie mit mehreren Programmen zum Ankurbeln der Wirtschaft in den Jahren nach Ausbruch der Finanzkrise auf mehr als vier Billionen Dollar aufgebläht. Den Leitzins hält sie seit Ende 2008 auf dem rekordniedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent. Beim Zeitpunkt künftiger Zinserhöhungen will sie sich davon leiten lassen, wie die Konjunkturdaten ausfallen. Die US-Wirtschaft wächst derzeit so kräftig wie kaum ein anderes Industrieland. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im Sommer mit einer aufs Jahr hochgerechneten Rate von 3,5 Prozent.
rtr