Die zügige Rückführung der geldpolitischen Unterstützung der Wirtschaft dürfte es der Fed dann zum Jahresende erlauben, ihre Geldpolitik neu zu bewerten. Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins auf der jüngsten Sitzung um 0,5 Prozentpunkte auf 0,75 bis 1,00 Prozent angehoben. Es war die zweite Erhöhung des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie - und der erste Anstieg um 0,5 Prozentpunkte seit 22 Jahren. Die Fed hatte seitdem ihre Zinsen immer nur um 0,25 Punkte angehoben.
Der Grund für das entschlossene Handeln ist die sehr hohe Inflation. Die Jahresrate hatte im April bei 8,3 Prozent gelegen. Angestrebt wird von der Fed eine Rate von zwei Prozent. Die Inflation wurde auch durch die Störung von Lieferketten und höhere Energiekosten angeheizt. Dazu trug der Krieg in der Ukraine und die scharfe Corona-Politik in China bei.
Die US-Notenbank versucht die stärkste Inflationsphase seit 40 Jahren zu bewältigen, ohne die Wirtschaft in eine Rezession zu treiben. Laut dem Protokoll könnte aber eine restriktive Geldpolitik notwendig werden. Diese hänge aber vom wirtschaftlichen Ausblick ab. Eine restriktive Geldpolitik würde die Konjunktur dämpfen, um die Inflation zu verringern. Im Protokoll wird auf den Arbeitsmarkt verwiesen, wo das Angebot weiterhin größer sei als die Nachfrage.
Die Minutes bewegten sich im Rahmen der Erwartungen. Die Reaktionen an den Finanzmärkten hielten sich daher in Grenzen./jsl/he