Auf einer Konferenz im chinesischen Hangzhou äußerte er sich am Dienstag eher skeptisch zu den Aussichten für das Wachstum und die Inflation in den USA. Er erwarte zwar weiterhin, dass die Wirtschaft dieses Jahr um rund zwei Prozent zulegen werde und der brummende Arbeitsmarkt die Fed dem Inflationsziel von zwei Prozent näher bringe. "Doch in der Abwägung bin ich etwas weniger zuversichtlich als früher", betonte der Präsident der Notenbank von New York, der als enger Vertrauter von Fed-Chefin Janet Yellen gilt.

Die US-Währungshüter hatten im Dezember erstmals seit fast zehn Jahren die Zinsen erhöht - auf ein Niveau von 0,25 bis 0,5 Prozent. Angesichts der Konjunkturabkühlung in China, Finanzmarktturbulenzen und dem rasanten Verfall des Ölpreises hielten sie jedoch im Januar still und signalisierten Vorsicht bei künftigen Zinserhöhungen. Viele Experten rechnen daher nur noch mit zwei geldpolitischen Schritten nach oben in diesem Jahr statt der zunächst von der Fed signalisierten vier Erhöhungen. Dudley dürfte Analysten in der Einschätzung bestärken, dass es die Fed nicht eilig hat.

Er äußerte insbesondere Sorge darüber, dass US-Verbraucher ihre Erwartungen an die Preisentwicklung zurückschraubten. Zwar seien diese Entwicklungen noch nicht gefährlich, sagte der US-Währungshüter. Doch falls sich der Trend fortsetzen sollte, könnte dies der Fed das Erreichen ihres Inflationsziels erschweren. Sie trifft sich Mitte März zu ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung. Die meisten Fachleute erwarten, dass die Zentralbank dabei das Zinsniveau beibehalten wird.

Reuters