Ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Nahrungsmittel zogen die Lebenshaltungskosten zum Vormonat um 0,3 Prozent an - das ist der stärkste Anstieg seit einem Jahr.
Der Einzelhandel spürte zu Jahresbeginn eine gewisse Zurückhaltung: Die Umsätze sanken hier im Januar so kräftig wie seit knapp einem Jahr nicht mehr. Sie fielen um 0,3 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen lagen auch hier mit ihren Prognosen daneben, da sie mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet hatten. Die Verbraucher kauften zu Jahresbeginn weniger Autos und Baumaterialien, auch bei Möbeln und Gesundheitsprodukten sparten sie. Dagegen blieb bei Geschäften mit Elektronik und Bekleidung mehr Geld in den Kassen der Einzelhändler. Der private Konsum ist die Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.
Ökonom James Knightley von der Großbank ING hält die Januar-Flaute im Einzelhandel allerdings für vorübergehend: "Angesichts der Steuerreform, niedriger Arbeitslosigkeit und steigenden Löhnen bleiben die Aussichten für den Konsum gut." Doch bei der Inflation sei das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht: Der relativ schwache Dollar treibe die Einfuhrpreise nach oben. Zudem sorgten anziehende Energiekosten für einen zusätzlichen Preisschub.
Die mit solchen Überlegungen verbundene Furcht vor schneller steigenden Zinsen in den USA schickte die Wall Street auf Talfahrt. Der Dow-Jones-Index mit den Standardwerten ging 0,3 Prozent tiefer in den Handel. "Die US-Inflation spricht für vier Fed-Zinsschritte", sagte BayernLB-Ökonomin Christiane von Berg. Die US-Notenbank hat den Leitzins zuletzt im Dezember auf die Spanne von 1,25 bis 1,5 Prozent angehoben und nur drei weitere Schritte für 2018 signalisiert.
Ein überraschend kräftiges Anziehen der Löhne hatte zuletzt aber Spekulationen genährt, die Fed könnte die Zinsschraube im Kampf gegen Inflationsrisiken stärker anziehen. Diese Befürchtungen sorgten weltweit für starke Kursrückgänge am Aktienmarkt. Die US-Notenbank, die Vollbeschäftigung und stabile Preise fördern soll, hat das erste Ziel praktisch erreicht. Bei den Preisen ist sie jedoch noch nicht ganz so weit. Die Währungshüter achten hier besonders auf Preisveränderungen bei persönlichen Verbraucherausgaben (PCE) ohne Energie- und Nahrungsmittelkosten. Hier lag die Steigerungsrate zuletzt bei 1,5 Prozent und damit unter dem Ziel der Fed von 2,0 Prozent.
rtr