Erst Ende September hatte Varta die Ziele für das dritte Quartal gestrichen und die im Juli angepasste Prognose für 2022 kassiert. Nun überraschen die Schwaben mit enttäuschenden Eckdaten. Die belegen: Der Umsatz sinkt und Varta schreibt rote Zahlen. Von Sonja Funke


Varta-Aktie bricht ein

Erschreckt haben Anleger am Freitag ihre Varta-Aktien aus dem Depot geworfen: Der Kurs sackte um fast acht Prozent ab und fiel auf den tiefsten Stand seit Januar 2019.

Der Umsatzrückgang im dritten Quartal ist eklatant: Um fast 14 Prozent schrumpfte der Umsatz vorläufigen Zahlen zufolge im dritten Quartal und beträgt nach 224,7 Millionen Euro im Vorjahresquartal nur noch 194 Millionen Euro. Das vorläufige bereinigte EBITDA schrumpfte noch drastischer: Nach einem Gewinn von 70,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum steht nun ein Minus von 2,5 Millionen Euro in den Büchern. Ursprünglich wollten die Schwaben einen Umsatz von 210 bis 230 Millionen Euro und ein bereinigtes EBITDA von 40 bis 50 Millionen Euro erreichen.

Als Grund für das Desaster verweist Varta auf sehr hohe Rohstoff- und Energiepreise, die sich vor allem im wachsenden Geschäft mit Haushaltsbatterien niederschlügen. In der Mikrobatterien-Sparte, die höhere Margen habe und weniger Material brauche, verzögerten sich dagegen Kundenprojekte. Das habe den Umsatz zwischen Juli und September um 14 Prozent auf 194 Millionen Euro gedrückt. 

Beim schwäbischen Batteriehersteller sieht es duster aus: Varta rutscht im dritten Quartal in die Verlustzone

Der Kostendruck ist momentan bei fast allen produzierenden Unternehmen enorm. Doch bei Varta ist das dritte Quartal desaströs verlaufen, die Gewinnziele wurden drastisch verfehlt und der Umsatz ging spürbar zurück. Mitte November sollen die endgültigen Zahlen für die ersten neun Monate veröffentlicht werden; ob neue Jahresziele ausgerufen werden, ist offen. Wir erwarten spätestens dann konkrete Hinweise darauf, wie das Management den angeschlagenen Batteriehersteller wieder auf Kurs bringen will.  

Schon im September wurde publik, dass der langjährige Vorstandschef Herbert Schein seinen Posten zum Jahresende verlässt und sich künftig um den Aufbau des Geschäfts mit Lithium-Ionen-Zellen kümmert, die in Elektroauto-Batterien gebraucht werden.  

Wir stufen die Varta-Aktie auf Beobachten ab und warten weitere Nachrichten ab.