Die große Übersicht von A bis Z: Welche Versicherung wann zahlt - und die besten Tarife. Von Martin Reim, Markus Hinterberger und Stefan Rullkötter



Arbeitslosenversicherung (gesetzlich)



Diese Versicherung zahlt bei Arbeitslosigkeit meist ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Der auf Arbeitnehmer entfallende Beitrag beträgt derzeit 1,5 Prozent des Bruttoeinkommens. Für die meisten Arbeitnehmer Pflicht.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: empfehlenswert/ verpflichtend
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: empfehlenswert/ verpflichtend
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Ausbildungsversicherung



Im Prinzip eine Kapitallebens- oder Rentenversicherung (privat) zugunsten von Minderjährigen. Stirbt der Einzahler vor dem Ende der vereinbarten Laufzeit, übernimmt die Versicherung die Zahlungen. Die Verträge werden umso teurer, je älter der Einzahler ist. Besser getrennt eine Risikolebensversicherung sowie einen Sparplan abschließen.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Auslandsreise-Krankenversicherer



Hier kommt ein privater Versicherer für medizinisch notwendige Behandlungen während einer Auslandsreise und für einen medizinisch notwendigen Krankenrücktransport auf.

Wichtig ist die Police nicht nur, weil sie Kosten erstattet, sondern auch, weil sie die Heilmaßnahmen auf dem Niveau des deutschen Gesundheitssystems organisiert. Und zwar auch innerhalb Europas. Dabei scheint das auf den ersten Blick nicht notwendig. Denn die gesetzlichen Krankenkassen haben ihre Gesundheitskarte längst zur Europäischen Krankenversicherungskarte (Abkürzung: EHIC) entwickelt. Daher werden die Versicherten bei Vorlage der Karte in jedem EU-Land nach einem Unfall oder bei Krankheit kostenfrei medizinisch betreut.

Jedoch entspricht ihr Versicherungsschutz für Arzt-, Krankenhaus- und Zahnbehandlungen nur dem des jeweiligen Urlaubslandes. Daher kann die Versorgung deutlich schlechter ausfallen als in Deutschland.

Mit vielen Staaten außerhalb der EU gibt es bilaterale Verträge. Doch die nutzen wenig, wenn der Erkrankte plötzlich im Ausland in einer schwierigen Notlage zur Kasse gebeten wird. Auch dann greift die Police. In Ländern ohne Sozialhilfeabkommen sind Kassenpatienten ohne jeglichen Kostenschutz. Zudem werden Rückholkosten nirgendwo ersetzt.

Beispiele für den Schutz:

Der Versicherer zahlt für die Zahnarztbehandlung bei akuten Beschwerden auf Auslandsreisen. Er trägt für erkrankte Urlauber die Kosten für Infusionen und Arzneimittel. Er zahlt für den Rücktransport eines verunglückten Skiurlaubers nach Deutschland.

Lücken im Schutz:

Ist eine medizinische Behandlung Anlass für die Auslandsreise, kommt die Versicherung nicht dafür auf. Auch Kuraufenthalte im Ausland übernimmt sie nicht. Je nach Tarif reicht ein einfacher Jahresvertrag nicht mehr aus, wenn der Versicherte länger als sechs bis acht Wochen verreist. Hier gibt es spezielle Tarife, die auch bei längeren Reisen Schutz bieten.

Bedarf:

Die Absicherung benötigen alle, die gesetzlich krankenversichert sind und ins Ausland reisen. Auch für Privatversicherte ist der Schutz relevant, falls der Versicherungstarif die Kosten für einen Rücktransport nicht einschließt.

Toptarife

:
Einzelreisende: AXA (Travel), Debeka (AR), Vigo (AR14)
Familien: Allianz (R33), Ergo Direkt (RD), Barmenia (Travel)

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: empfehlenswert/ verpflichtend
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: empfehlenswert/ verpflichtend
Senioren: empfehlenswert/ verpflichtend
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Autoschutzbrief



Diese Sonderform der Kfz-Versicherung springt ein, wenn Fahrzeug oder Fahrer ausfallen, und bietet im Fall der Fälle organisatorische Hilfe. Überlegenswert bei häufigen oder längeren Aufenthalten im Ausland und für Fahrer älterer Automodelle. Nicht notwendig, wenn eine Neuwagengarantie vereinbart ist.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Bauhelferunfallversicherung



Wenn Sie als Bauherr beim Bau Ihres Eigenheims privat organisierte Helfer beschäftigen oder wenn Freunde unentgeltlich auf Ihrer Baustelle mithelfen, sind diese über die Bau-Berufsgenossenschaft unfallversichert.

Sie müssen diese Personen innerhalb einer Woche melden und Versicherungsbeiträge zahlen. Für Bauherren und deren Ehepartner gilt diese Regel nicht.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: empfehlenswert/ verpflichtend




Bauherrenhaftpflicht



Als Bauherr sind Sie für die Sicherheit auf der Baustelle verantwortlich und haften vom ersten Spatenstich an zunächst grundsätzlich für alle Schäden, die von "Ihrer" Baustelle ausgehen.

Wenn eine Person auf der schlecht beleuchteten Baustelle stürzt oder ein Auto durch herabfallende Teile beschädigt wird, kann sich der Schaden schnell summieren. Zwar steht die Baufirma in der Pflicht, wenn sie schuld ist, aber nicht immer ist die Lage eindeutig. Dann prüft die Bauherrenhaftpflicht, wer zahlen muss, und wehrt unberechtigte Ansprüche ab.

Die Police gilt von Baubeginn bis zur Abnahme maximal für zwei Jahre. Die Deckungssumme sollte mindestens drei Millionen Euro pauschal für Personen- und Sachschäden betragen. Besonders teuer wird es bei Eigenleistungen, weil Laien am Bau das Risiko erhöhen.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: empfehlenswert/ verpflichtend


Bauwesen-/Bauleistungsversicherung



Auch am Bau selbst kann einiges schiefgehen - egal, ob ein außergewöhnlich heftiger Sturm Teile des Rohbaus zerstört oder ein Helfer aus Unachtsamkeit etwas beschädigt. Eine Bauleistungsversicherung deckt diese Schäden am eigenen Bau ab. Schäden durch Diebstahl sind entweder eingeschlossen oder können mitversichert werden.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: empfehlenswert/ verpflichtend




Brillenversicherung



Angesichts vergleichsweise niedriger Kosten für eine neue Brille ist es oft besser, sich die Beiträge zu sparen und das Geld auf eigene Faust zurückzulegen.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Drohnenhaftpflichtversicherung



Das Schadenrisiko durch Drohnen ist hoch. Bei privaten Haftpflichtverträgen sind zumeist nur Fluggeräte bis fünf Kilo Gewicht mitversichert.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: empfehlenswert/ verpflichtend
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: empfehlenswert/ verpflichtend
Senioren: empfehlenswert/ verpflichtend
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Elementarschadenversicherung



Kostenpflichtiger Zusatzschutz zur Wohngebäudeversicherung und Hausratversicherung. Solche Policen sind in Zeiten des Klimawandels oft eine sinnvolle Investition. Konkret geht es um Überschwemmungen durch Gewässer oder sogenannten Starkregen, Rückstau in Kanälen und Rohren, Schneedruck auf dem Hausdach, Erdrutsch, Lawinen, Erdbeben und Vulkanausbrüche.

So besteht ein Hochwasserrisiko längst nicht mehr nur an Flüssen und Seen. Durch Starkregen sind sogar Häuser auf dem Berg gefährdet. Etwa jeder zweite Überschwemmungsschaden geht auf dieses Wetterphänomen zurück. Wie hoch das Überschwemmungsrisiko ist, können Kunden bei ihrem Versicherer erfragen oder im Internet selbst ermitteln (kompass-naturgefahren.de).

Toptarife:


Wohngebäude: Medien (Komfort), Finas (Konzept C), Häger (Top)
Hausrat: Interlloyd (Classic), Concept IF (Complete Best Advice), Ammerländer (Comfort)

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: empfehlenswert/ verpflichtend




Erwerbsminderungsschutz (gesetzlich)



Er gilt für jedes Mitglied der gesetzlichen Rentenversicherung. Sein Umfang hängt jedoch vom jeweiligen Alter ab. Vor 1961 Geborene erhalten eine Erwerbsminderungsrente, wenn sie in ihrem erlernten oder einem gleichwertigen Beruf nicht mehr arbeiten können. Wer 1961 oder später geboren wurde, bekommt die volle Erwerbsminderungsrente nur, wenn er in keinem Beruf mehr als drei Stunden täglich arbeiten kann.

Die volle Erwerbsminderungsrente beträgt dabei in der Regel weniger als ein Drittel des letzten Bruttogehalts. Wer drei bis sechs Stunden am Tag arbeiten kann, bekommt meist nur eine halbe Erwerbsminderungsrente. Grundsätzlich gilt dabei eine Wartezeit von fünf Jahren, in denen der Versicherte Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt haben muss. Zusätzlich muss er innerhalb der fünf Jahre vor der Erwerbsunfähigkeit mindestens drei Jahre lang versichert gewesen sein. Angesichts dieser Einschränkungen ist der Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung oder einer Alternativlösung angeraten.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: empfehlenswert/ verpflichtend
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: empfehlenswert/ verpflichtend
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Erwerbsunfähigkeitsversicherung (privat)



Sie leistet erst, wenn der Versicherte gar keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgehen kann, die auf dem Arbeitsmarkt angeboten wird. Der zuvor ausgeübte Beruf spielt dabei überhaupt keine Rolle. Der Schutz ist viel preiswerter als eine Berufsunfähigkeitsversicherung und oft auch für Selbstständige geeignet. Für Menschen mit unbezahlter Tätigkeit wie Hausfrauen oder mit risikoreichen Berufen wie Dachdecker oder bei Vorerkrankungen ist das häufig die einzige Möglichkeit der Absicherung.

Nachteil:

Nur wenn jemand fast gar nicht mehr arbeiten kann (weniger als drei Stunden täglich), erhält er eine Rente.

Beispielhafte Anbieter:

AachenMünchener, Continentale, Dialog, Europa, HDI, Stuttgarter, Swiss Life, Volkswohl Bund, Zurich Deutscher Herold

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Fahrradversicherung



Bei Diebstahl eines Fahrrads springt diese Versicherung ein, in der Regel jedoch nicht, wenn das Rad durch Vandalismus zerstört wurde. Meist greift ein hoher Selbstbehalt. Dieser Schutz ist auch als Zusatz in der Hausratversicherung möglich, aber oft mit Lücken. Nur bei wirklich teuren konventionellen Rädern sowie bei E-Bikes überlegenswert.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Feuerrohbauversicherung



Bei Rohbauten sind Schäden durch Brand, Blitzschlag und Explosion separat abzudecken. Bei Abschluss einer Wohngebäudeversicherung für den Neubau ist die Feuerrohbauversicherung häufig ein Jahr lang ohne Beitrag mitversichert - quasi als Vorschuss. Sobald das Haus bezugsfertig ist, gilt der umfassendere Schutz der Wohngebäudeversicherung. Und erst dann beginnt auch die Beitragszahlung.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: empfehlenswert/ verpflichtend


Funktionalitätsinvaliditätsversicherung



Sie wird auch Multirisk-Versicherung genannt, schließt üblicherweise eine Grundfähigkeitsversicherung ein. Der Schutz ist je nach Tarif erweitert um Pflegebedürftigkeit, Unfallinvalidität, Leistungen bei schweren Erkrankung oder Organschäden sowie um eine Absicherung im Todesfall.

Die Voraussetzungen für eine Rentenzahlung sind sehr streng. Die Krankheit muss einen bestimmten Schweregrad haben. Die Versicherer verlangen meist, dass die körperlichen Beeinträchtigungen dauerhaft und nicht heilbar sind, ehe sie zahlen. Zum Teil müssen zudem mehrere Fähigkeiten gleichzeitig verloren gehen, bevor Kunden eine Rente erhalten.

Manche Angebote sind nach Art einer Lebensversicherung gestaltet. Das heißt, der Versicherer kann den Vertrag üblicherweise nicht kündigen und auch keine Prämien erhöhen. Überschüsse aus der Kapitalanlage senken die Prämien.

Beispielhafte Anbieter:

Allianz, Cardea.life, Swiss Life, Volkswohl Bund

Bei Offerten nach Art der Sachversicherung kann der Versicherer jährlich kündigen und Prämien erhöhen.

Beispielhafte Anbieter:

Arag, Barmenia, BGV, Die Bayerische, Interlloyd, Swiss Life, Trias

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Gewässerschadenhaftpflicht



Für die meisten Besitzer einer Ölheizung empfehlenswert. Als Zusatz zur privaten Haftpflicht möglich.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
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Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: empfehlenswert/ verpflichtend


Grundfähigkeitsversicherung



Diese Versicherung leistet beim Verlust bestimmter Grundfähigkeiten wie Sehen, Hören, Sprechen, Gehen, Laufen oder Autofahren sowie bei Pflegebedürftigkeit. Auch der Verlust bestimmter intellektueller Fähigkeiten ist oft versichert. Aus welchen Gründen der Verlust eintritt, ist für die Rentenzahlung unerheblich, ebenso ob jemand durch den Verlust der Fähigkeiten noch weiterarbeiten kann oder nicht.

Die Kriterien für eine Rentenzahlung sind sehr streng. Voraussetzung ist, dass der Versicherte die Fähigkeiten voraussichtlich für mindestens ein Jahr und auch meist vollständig einbüßt. Das bedeutet beispielsweise: Wer nur leichte Schwierigkeiten mit dem Sprechen hat, bekommt meist keine Rente, kann seinen Beruf vielleicht aber - gerade bei zahlreichen Kundenkontakten am Telefon - trotzdem nicht mehr ausüben.

Beispielhafte Anbieter:

Canada Life, Nürnberger, Swiss Life, Volkswohl Bund, Zurich Deutscher Herold

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Handyversicherung



Angesichts der relativ niedrigen Kosten eines Handys ist es oft besser, sich die Beiträge zu sparen und das Geld auf eigene Faust zurückzulegen.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
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Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Hausratversicherung



Der Versicherer erstattet Schäden an der Wohnungseinrichtung, die zum Beispiel durch Sturm, Leitungswasser, Feuer oder Einbruch mit anschließendem Diebstahl entstanden sind. Er ersetzt beschädigte, zerstörte oder abhanden gekommene Einrichtungsgegenstände.

Bedarf:

Dieser Versicherungsschutz ist sinnvoll, wenn Sie eine hochwertige Wohnungseinrichtung haben. Er ist auch empfehlenswert, wenn Sie einen möglichen Verlust der Einrichtung finanziell nicht aus eigenen Mitteln ausgleichen können. Wie viel Sie für den Schutz Ihrer Einrichtung zahlen, richtet sich nach deren Wert, nach Ihrem Wohnort und nach Extraleistungen.

Beispiele für den Schutz:

Ein in der Wohnung ausgebrochenes Feuer zerstört die gesamte Wohnungseinrichtung. Aus der Spülmaschine tritt Wasser aus, das die Küchenmöbel beschädigt. Während Sie im Büro sind, bricht ein Dieb in die Wohnung ein und stiehlt Notebook und Fotoapparat.

Beispiele für Lücken im Schutz:

Der Versicherer kommt laut Kleingedrucktem für Schäden auf, die durch "bestimmungswidrig austretendes Leitungswasser" entstanden sind. Deshalb zahlt er zum Beispiel nicht, wenn der Putzeimer umfällt und das dreckige Wasser den hellen Teppich verschmutzt. Er zahlt auch nicht, wenn der Kunde seine Pflichten verletzt hat und zum Beispiel das Dachfenster nicht geschlossen hat und es deshalb hineinregnet. Je nach Tarif zahlen die Versicherer zudem nicht, wenn ein mitversichertes Fahrrad im Freien stand und in der Zeit zwischen 22 und sechs Uhr gestohlen wurde.

Vorsicht:

Es gibt große regionale Preisunterschiede zwischen den Anbietern!

Toptarife

(exemplarisch für die beiden Städte München und Köln):
München: Ammerländer (Basis), Docura (Smart), NV (HausratSpar), GVV-Privat (Basis), Medien (Klassik)
Köln: GVV-Privat (Basis), Docura (Smart), WGV (Basis), LBN (Hausrat-Gut), Grundeigentümer (Direkt Standard)

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: bedingt geeignet




Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht



Für Immobilieneigentümer unerlässlich, insbesondere wenn sie ihr Eigentum nicht selbst bewohnen (auch für Besitzer unbebauter Grundstücke ist dieser Schutz empfehlenswert). Oft als Zusatz zu einer privaten Haftpflichtversicherung möglich.

Beispiele für den Versicherungsschutz:

Ein Dachziegel fällt von einem Mietshaus auf ein geparktes Auto. Ein morscher Baum stürzt auf das Nebenhaus und beschädigt dessen Dach schwer.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: empfehlenswert/ verpflichtend


Hundehalterhaftpflicht



Angesichts großer Risiken und möglicher hoher Schadensummen empfehlenswert. Dabei ist die Lage je nach Bundesland verschieden.

Verpflichtend für alle Hunderassen ist eine solche Police in Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Nur für manche Hunderassen obligatorisch ist dieser Schutz in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen. Nicht verpflichtend ist er in Bayern, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: empfehlenswert/ verpflichtend
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: empfehlenswert/ verpflichtend
Senioren: empfehlenswert/ verpflichtend
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Kapitallebensversicherung



Mindert das Risiko von Altersarmut. Kombination von Rentenversicherung (privat) und Risikolebensversicherung. Hohe Kosten für Verwaltung, Abschluss sowie bei vorzeitiger Kündigung. Erhebliche Intransparenz bei der Vermögensanlage. Als unflexibles und teures Kombinationsprodukt nicht empfehlenswert. Etwas bessere Alternative: private Rentenversicherung.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Kinderinvaliditätsversicherung



Auch als Kinderunfallversicherung bezeichnet.

Schutz:

Der Versicherer zahlt eine lebenslange Rente, einmalig eine größere Summe oder beides, wenn ein Kind schwerbehindert wird. Die Police schließt Lücken der gesetzlichen Unfallversicherung.

Beispiele, wann der Schutz gilt:

Ein Junge hat Knochenkrebs und ist dauerhaft auf Hilfe angewiesen. Ein Mädchen ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Krankheit oder ein Unfall an der Invalidität schuld ist. Sogar angeborene Krankheiten zählen mit, wenn die Eltern bei Vertragsabschluss nichts von der erblichen Belastung gewusst haben.

Beispiele für Lücken im Schutz:

Viele Versicherer schließen Folgen von Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen vom Versicherungsschutz aus. Auch bei Bewusstseinsstörungen durch Alkohol- oder Drogenmissbrauch zahlen sie nicht.

Bedarf:

Bei Eltern oder Großeltern, wenn sie Kinder vor den finanziellen Folgen einer Behinderung schützen wollen.

Toptarife:

HanseMerkur (Grund + Gliedertaxe I), Volkswohl Bund (Komfort mit XL Gliedertaxe), HUK24 (Classic), Janitos (Basic mit Gliedertaxe Sinne), Volkswohl Bund (KomfortPlus + XXL Gliedertaxe)

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Krankenhaustagegeldversicherung



Zahlt bei Aufenthalt im Krankenhaus. Überlegenswert allenfalls, wenn eine Krankentagegeldversicherung nicht erschwinglich ist.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Krankentagegeldversicherung



Sie zahlt bei krankheitsbedingtem Arbeitsausfall und ist summenmäßig nach oben begrenzt. Insbesondere für Selbstständige ist eine solche Police sinnvoll.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Pferdehaftpflicht



Gesetzlich nicht verpflichtend, angesichts großer Risiken und möglicher hoher Schadensummen zu empfehlen.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: empfehlenswert/ verpflichtend
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: empfehlenswert/ verpflichtend
Senioren: empfehlenswert/ verpflichtend
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Photovoltaikversicherung



Sie deckt die finanziellen Folgen von Schäden an Photovoltaikanlagen ab. Ist manchmal auch als Zusatz in der Wohngebäudeversicherung zu haben. Für Besitzer solcher Anlagen sinnvoll.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Pflegeversicherung (gesetzlich)



Offizieller Name:

soziale Pflegeversicherung. Der Leistungsfall tritt ein, wenn der Versicherte bei alltäglichen Dingen auf Hilfe angewiesen ist. Der Beitrag beträgt 2016 noch 2,35 Prozent des Bruttoeinkommens oder der Rente, Kinderlose zahlen 0,25 Prozent Zuschlag. Bei abhängig Beschäftigten teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber den Beitrag hälftig.

Eine Ausnahme gilt in Sachsen: Hier zahlen Arbeitnehmer mehr als die Hälfte des Beitrags. Die Höhe der Leistungen richtet sich danach, wie stark die versicherte Person eingeschränkt ist. Für die Mehrheit der Bevölkerung ist diese Versicherung Pflicht. Ab 1. Januar 2017 greift das sogenannte Pflegestärkungsgesetz II, das aus den heute drei Pflegestufen fünf Pflegegrade macht. Zudem steigt der Beitrag um 0,2 Prozentpunkte.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: empfehlenswert/ verpflichtend
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: empfehlenswert/ verpflichtend
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Pflegeversicherung (privat)



Laut Hochrechnungen soll die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2050 um 75 Prozent steigen. Wenn man berücksichtigt, dass der medizinische Fortschritt einige Pflegefälle wahrscheinlich verhindern wird, ergibt sich immer noch ein Plus von knapp 50 Prozent. Egal wie man kalkuliert - die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung werden nach jetzigem Stand nicht genügen. Denn schon heute reichen sie nicht aus, um die Kosten zu decken. Varianten: Pflegetagegeld-, Pflegekosten- und Pflegerentenversicherung.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Pflegetage-/Pflegemonatsgeldversicherung (privat)



Sie zahlt vorab vereinbarte, regelmäßige Summen ab Beginn der Pflegebedürftigkeit. Am sinnvollsten sind sogenannte Kombi-Tarife - eine Kombination aus einer ungeförderten Police und dem sogenannten Pflege-Bahr. Die letztgenannten Policen wurden vor drei Jahren durch die damalige schwarz-gelbe Koalition eingeführt und sind nach dem früheren Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) benannt. Für jeden Vertrag gibt es einen Zuschuss von fünf Euro pro Monat, wenn die Monatsprämie mindestens zehn Euro beträgt.

Problem:

Die Absicherung ist auch inklusive Pflege-Bahr oft zu gering. So bekommen 60-Jährige, die jetzt einen Vertrag abschließen, üblicherweise lediglich 600 Euro im Monat, wenn sie schwerst pflegebedürftig sind. Bei Kombi-Tarifen bekommen Pflegebedürftige oft signifikant mehr.

Generell gilt:

Wer über einen Kombi-Tarif nachdenkt, sollte nachrechnen, in welchem Umfang er die zusätzliche Absicherung benötigt. Denn wer während des Arbeitslebens pflegebedürftig wird, hat eventuell Leistungen aus dem gesetzlichen Erwerbsunfähigkeitsschutz oder der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung zu erwarten, vielleicht auch aus einer privaten Unfallversicherung. Hinzu kommen im Rentenalter die gesetzliche Rente sowie häufig private Zusatzversorgungen und finanzielle Rücklagen. "Eine Pflegezusatzversicherung ist häufig ein finanzieller Schutz für die Erben, nicht für einen selbst", meint deshalb der unabhängige Versicherungsmakler Helge Kühl.

Generell unterscheiden sich Pflege-Bahr-Policen und Kombi-Versicherungen in einem wichtigen Punkt: Laut Gesetz dürfen die Pflege-Bahr-Anbieter keine Gesundheitsfragen stellen, Risikozuschläge erheben oder bestimmte Leistungen ausschließen. Selbst wer schwer erkrankt ist, bekommt uneingeschränkten Schutz zum Einheitspreis. Bei den Kombi-Policen sollen Gesundheitsfragen dies ausschließen.

Ebenfalls wissenswert:

Bei Pflegetage- beziehungsweise Pflegemonatsgeldversicherungen muss der Versicherer nicht mehr leisten, wenn der Versicherte seine Prämien nicht bezahlt.

Ausnahme:

Bei Arbeitslosigkeit oder Empfang von Sozialhilfe gilt eine dreijährige Schutzfrist.

Toptarife:


Pflege-Bahr: HanseMerkur (PB), BBKK (FörderPflege)
Kombi-Tarife: DKV (KombiMed Förder-Pflege Tarif KFP + Pflege Tagesgeld PTG), LVM (PTG/PZT-Komfort)

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
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Senioren: bedingt geeignet
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Pflegekostenversicherung



Erstattet die tatsächlichen Pflegekosten, die nicht durch die gesetzliche Pflichtversicherung gedeckt sind. Für jüngere Versicherte sind die Beiträge anfangs gering, doch mit dem Alter steigen sie. Die Beiträge müssen meist auch nach Eintritt des Pflegefalls weitergezahlt werden.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Pflegerentenversicherung



Sie zahlt eine monatliche Rente ab Beginn der Pflegebedürftigkeit. Ist die Versicherung einmal abgeschlossen, steigen die Beiträge in der Regel nicht mehr. Und man kann die Police stilllegen - dennoch zahlt der Versicherer im Pflegefall (allerdings weniger als bei voller Prämienzahlung).

Nachteile:

Die Prämien der privaten Pflegerentenversicherung sind im Vergleich zum Pflege-Bahr und zu Kombi-Policen unverhältnismäßig hoch. Und es gibt keine staatliche Förderung.

Fazit:
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Eltern: bedingt geeignet
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Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Pflegeversicherung (sozial)



So lautet der offizielle Name der gesetzlichen Pflegeversicherung.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: empfehlenswert/ verpflichtend
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: empfehlenswert/ verpflichtend
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Rechtsschutzversicherung



Kommt es zu einem Rechtsstreit, der unter den Schutz dieser Versicherung fällt, übernimmt der Versicherer die Anwalts- und Gerichtsgebühren sowie die Kosten von Sachverständigen und die Entschädigungen von Zeugen.

Bedarf:

Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung ist sinnvoll für alle, die am Straßenverkehr teilnehmen. Eine allgemeine Rechtsschutzversicherung kann sich auch in anderen alltäglichen Situationen auszahlen.

Beispiele für den Schutz:

Nach einem Unfall streitet sich das Opfer mit der gegnerischen Kfz-Versicherung über die Höhe des Schadenersatzes und schaltet einen Anwalt ein. Der Versicherte hat Probleme mit seinem Vermieter, der die Nebenkosten falsch abgerechnet hat. Oder der Versicherte hat seinen Job verloren und will auch vor Gericht um seine Arbeitsstelle kämpfen.

Beispiele für Lücken im Schutz:

Die Kosten für Rechtsstreitigkeiten von mehreren - über eine einzige Police geschützten - Versicherten untereinander übernimmt die Versicherung nicht. Kosten bei Familienstreitigkeiten, etwa um Erbe oder Scheidung, werden meist gar nicht oder nur begrenzt übernommen. Außen vor sind zudem auch strafrechtliche Auseinandersetzungen, wenn der Versicherte diese vorsätzlich herbeigeführt hat.

Toptarife:

Verkehrsrechtsschutz: Advocard (§ 23), Allrecht/Deurag (§ 21.1), Auxilia (Flex)
Paket (Privat, Beruf, Verkehr für Familien): Allrecht/Deurag (Privat), DAS (Premium), Arag (Aktiv Premium)

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: bedingt geeignet


Reisegepäckversicherung



Deckt finanzielle Verluste ab, wenn Reisegepäck abhanden gekommen ist. Wegen der geringen Höhe der zu erwartenden finanziellen Schäden nur in den seltensten Fällen sinnvoll.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Reisekostenrücktrittsversicherung



Zahlt bei Nichtantritt von Reisen, wenn die Gründe des Nichtantritts bei Buchung der Reise nicht vorhersehbar waren. Überlegenswert bei teuren Reisen, wenn Vorauszahlungen nötig sind und Kinder mit unterwegs sein werden.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Rentenversicherung (gesetzlich)



Zahlungen erhält jeder, der mindestens fünf Jahre lang Beiträge abgeführt hat. Die Leistungen richten sich insbesondere danach, wie lang und wie viel der Versicherte eingezahlt hat. Vom Beitragssatz (derzeit 18,7 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens) zahlen Arbeitnehmer die Hälfte aus eigener Tasche. Selbstständige, die der Versicherungspflicht unterliegen, zahlen oft den kompletten Beitrag allein. Für fast alle obligatorisch.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: empfehlenswert/ verpflichtend
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: empfehlenswert/ verpflichtend
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: bedingt geeignet


Restschuldversicherung



Diese Police zahlt, wenn ein Kreditnehmer den Kredit nicht mehr bedienen kann. Als Zusatz bei Konsumentenkrediten in den meisten Fällen überflüssig. Für Hauptverdiener, die einen Immobilienkredit abbezahlen, zu empfehlen.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: bedingt geeignet




Risikolebensversicherung



Der Versicherer zahlt eine vereinbarte Summe aus, sollte die versicherte Person während der Vertragslaufzeit sterben. Im Vertrag ist festgelegt, wer der Bezugsberechtigte ist - sprich, wer im Fall des Todes der versicherten Person die Versicherungssumme bekommt.

Der Beitrag richtet sich nach der Höhe der Versicherungssumme, der Laufzeit des Vertrags sowie dem Alter und Gesundheitszustand der versicherten Person. Dabei gilt grundsätzlich: Frauen zahlen weniger als Männer, Nichtraucher weniger als Raucher.

Von Personen, die gefährliche Freizeitaktivitäten wie Fallschirmspringen, Motorradfahren oder Tiefseetauchen ausüben, verlangen viele Versicherer einen Risikozuschlag.

Einen Bedarf für einen solchen Schutz gibt es bei allen, die Angehörige für den Fall des eigenen Todes finanziell absichern müssen oder wollen.

Beispiele für den Schutz:

Der Versicherte stirbt bei einem Autounfall oder nach langer schwerer Krankheit.

Beispiele für Lücken im Schutz:

Nimmt sich der Versicherte etwa das Leben, zahlt der Versicherer nur, wenn der Vertragsabschluss mindestens drei Jahre zurückliegt. Der Versicherer zahlt nicht in voller Höhe, wenn sich nach dem Tod herausstellt, dass der Versicherte, der sich als Nichtraucher ausgegeben hatte, infolge einer durch Rauchen verursachten Erkrankung gestorben ist.

Toptarife:


Nichtraucher: Europa (E-T2), DLVAG (L0U (DL)), Ergo Direkt (Risiko-Leben Q6), HUK24 (WB24), Cardif (Protect 24U2,1)
Raucher: CosmosDirekt (CR/Basis-Schutz), Europa (E-T2), Credit Life (TGNO 15), Hannoversche (FT1), Ergo Direkt (Risiko-Leben Q6)

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: bedingt geeignet




Schwere-Krankheiten-Versicherung



Sie wird auch Dread-Disease-Versicherung genannt und zahlt bei Eintritt vorab vertraglich definierter schwerer Erkrankungen (beispielsweise Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt) eine vereinbarte Versicherungssumme auf einen Schlag aus. Psychische Leiden und Rückenerkrankungen - häufige Gründe für einen vorzeitigen Ausstieg aus dem Beruf - sind normalerweise nicht abgedeckt. Ob Sie trotz der Erkrankung noch arbeiten können, spielt für die Zahlung keine Rolle. Genau wie für die Berufsunfähigkeitsversicherung müssen Kunden auch für eine Schwere-Krankheiten-Versicherung Gesundheitsfragen beantworten. Doch hat die Zeitschrift "Finanztest" herausgefunden, dass die Annahmerichtlinien etwas weniger streng sind.

Beispielhafte Anbieter:

Canada Life, Die Bayerische, Gothaer

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: empfehlenswert/ verpflichtend
Immobilienbesitzer: empfehlenswert/ verpflichtend


Serviceversicherung



Speziell auf Senioren ausgerichtete Unfallversicherung. Deckt zusätzlich Hilfeleistungen im Haushalt ab. Oft nur sinnvoll, wenn Hilfe nicht anders organisiert werden kann.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Stationäre Zusatzversicherung



Auch private Krankenzusatzversicherung genannt. Sinnvoll für gesetzlich Krankenversicherte, die mehr Leistung wünschen. Viele dieser Tarife bieten eine teilweise oder komplett freie Wahl der Klinik, zudem - falls mitversichert - die Behandlung durch den Chefarzt. Alle Angebote haben Ein- oder Zweibettzimmer im Programm.

Eine weitere wichtige Entscheidung für Versicherte ist, ob es ein Tarif mit oder ohne Alterungsrückstellungen sein soll. Bei der ersten Gruppe sind die zu zahlenden Versicherungsprämien für die gesamte Laufzeit weitgehend festgelegt. Die Versicherten zahlen in jungen Jahren mehr, als ihrem Risiko eigentlich angemessen wäre. Die Mehrbeiträge, die sogenannten Alterungsrückstellungen, investiert der Versicherer an den Finanzmärkten. So wird Kapital angespart, das im Alter dann dafür sorgt, dass die Prämien nicht so stark steigen, wie es dem tatsächlichen Risiko des Kunden entspräche.

Von der vereinbarten Prämienhöhe dürfen Versicherer nur abweichen, wenn sich die ursprünglich prognostizierten Rahmenbedingungen dauerhaft ändern. Etwa, wenn sich im Gesundheitswesen die Kosten extrem erhöhen oder die durchschnittliche Lebenserwartung stark steigt. Dabei muss immer ein unabhängiger Treuhänder dem Aufschlag zustimmen.

Vorteil der Alterungsrückstellungen:

Die Prämien sind weitgehend berechenbar.

Nachteil:

Sie sind von Anfang an relativ hoch. Bei Tarifen ohne Alterungsrückstellung ist für die Prämienhöhe einzig entscheidend, wie hoch das Risiko für den Anbieter ist. Dieses Risiko wächst üblicherweise mit dem Alter des Versicherten, und damit steigt die Prämie im Vertragsverlauf.

Vorteil des Ansatzes ohne Alterungsrückstellung:

Die Startprämien sind teilweise extrem niedrig.

Nachteil:

Wie hoch die Prämien in ferner Zukunft sein werden, weiß niemand.

Toptarife:


Einbettzimmer, ohne Alterungsrückstellungen: AXA (Komfort Start-U), Janitos (JA stationär plus), Inter (QualiMed Z 51)
Zweibettzimmer, mit Alterungsrückstellungen: Inter (QualiMed Z 52), Die Bayerische (V.I.P. stationär Komfort), Allianz (KHPlus, OptionPrivat, KHPOPT02)
Einbettzimmer, mit Alterungsrückstellungen: Deutsche Familienversicherung (DFV-KlinikSchutz), AXA (Komfort-U), Alte Oldenburger (K 50, K/S)
Zweibettzimmer, ohne Alterungsrückstellungen: Arag (262), Allianz (KrankenhausPlus (KHP02), DKV (KombiMed Krankenhaus KGZ2)

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Sterbegeldversicherung



Deckt Kosten rund um die Beerdigung ab. Es handelt sich um Kapitallebenspolicen mit kleinen Versicherungssummen. Oft zahlt man über die Jahre mehr an Beitrag ein, als später ausgezahlt wird. Nicht empfehlenswert.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Tierkrankenversicherung



Angesichts der relativ niedrigen Kosten der Behandlungen ist es oft besser, sich die Beiträge zu sparen und das Geld auf eigene Faust zurückzulegen.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant


Unfallversicherung (gesetzlich)



Obligatorischer Schutz gegen Unfälle und Berufskrankheiten während der Arbeits- oder Ausbildungszeit. Die Beiträge für diese gesetzliche Sozialversicherung trägt ausschließlich der Arbeitgeber.

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: empfehlenswert/ verpflichtend
Eltern: empfehlenswert/ verpflichtend
Paare ohne Kinder: empfehlenswert/ verpflichtend
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Unfallversicherung (privat)



Schon der Begriff ist missverständlich. "Private Unfallversicherung" suggeriert, dass diese Police bei jedem Unfall außerhalb des Arbeitslebens greift. Tatsächlich gezahlt wird aber nur bei Invalidität.

Und die Bedingungen dafür sind streng:

So muss die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit des Versicherten durch einen Unfall beeinträchtigt sein. Zudem muss die Beeinträchtigung voraussichtlich länger als drei Jahre bestehen und irreversibel sein. Und: Ein Arzt muss den Grad der Invalidität feststellen.

Schutz:

Die Versicherung zahlt einmalig einen größeren Betrag, wenn der Versicherte infolge eines Unfalls dauerhaft körperlich beeinträchtigt ist.

Bedarf:

Dieser Schutz ist sinnvoll für alle, die sich vor finanziellen Folgen eines Unfalls, der zu Hause oder in der Freizeit passiert, absichern wollen. Die Police kann auch als Notlösung dienen, wenn - aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen - weder eine Berufs- noch eine Erwerbsunfähigkeitspolice existiert. Die Prämienhöhe richtet sich unter anderem nach der Versicherungssumme. Ältere Kunden zahlen oft mehr als jüngere und müssen Leistungseinschränkungen hinnehmen.

Beispiele für den Schutz:

Ein Motorradfahrer ist nach einem selbst verschuldeten Verkehrsunfall querschnittsgelähmt. Eine junge Frau stolpert beim Aerobic und verdreht sich das Knie so, dass sie es auf Dauer nicht mehr richtig bewegen kann. Ein Heimwerker verliert durch einen Unfall mit der Säge seinen Daumen.

Generell gilt:

Die Leistungen sind in den letzten Jahren deutlich besser geworden. So gelten bleibende Verletzungen durch sogenannte Eigenbewegung heute oft ebenfalls als Unfall.

Beispiele:

Die Verletzung eines Fußgelenks durch Umknicken beim Aussteigen aus dem Auto, der Bandscheibenvorfall beim Anheben einer Mörtelwanne oder der Wirbelbruch beim Anziehen einer bereits festgestellten Bremse. Früher gab es laut Kleingedrucktem nur dann eine Leistung, wenn der Versicherte "durch ein plötzlich von außen auf seinen Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erlitt". Heute sind meist auch Invalidität durch Infektionen und allergische Reaktionen eingeschlossen. Schutz gibt es oft auch dann, wenn ein Unfall durch Alkohol oder Medikamente verursacht wurde.

Beispiel für Lücken im Schutz:

Psychische Folgen eines Unfalls sind in der Regel ausgeschlossen. Nicht zu empfehlen sind Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr. Diese Policen, die oft mit "Geld-zurück-Garantie" beworben werden, kosten teilweise das Zehnfache des herkömmlichen privaten Unfallschutzes. Hier fließt ein Teil der Beiträge, ähnlich wie bei einer privaten Rentenversicherung, in einen verzinsten Spartopf. Doch die Rendite dieser Verträge wird angesichts der weltweiten Niedrigzinsen immer geringer. Und die Rückgewähr tritt nur dann ein, wenn der Kunde bereits jahrelang in den Vertrag eingezahlt und keinen Schaden gemeldet hat.

Toptarife:

CosmosDirekt (Basis), HanseMerkur (Grund + Gliedertaxe I), Häger (Kompakt), HUK24 (Classic), Bayerische (Optimal Komfort), Ammerländer (Exclusiv)

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant




Wohngebäudeversicherung



Je nach Vertrag kommt der Versicherer für die finanziellen Folgen von Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel auf. Sollen Garage, Gartenhaus oder andere Nebengebäude mitversichert sein, müssen sie in der Police ausdrücklich erwähnt werden.

Beispiele für den Schutz:

Bei Sturm kracht ein schwerer Ast auf das Hausdach. Durch einen Kurzschluss bricht Feuer im Haus aus. Ein geplatztes Heizungsrohr durchnässt Küchen- und Kellerwände.

Bedarf:

Bei allen Hauseigentümern. Sie benötigen den Schutz auch, wenn die Immobilie bereits abgezahlt ist und es keine Gläubiger mehr gibt, die eine solche Police verlangen. Sie sollten den Wert der Immobilie gemeinsam mit dem Versicherer bestimmen, um späteren Streit um eine möglicherweise zu niedrige Deckungssumme zu verhindern. Besitzer von Eigentumswohnungen schließen den Schutz gemeinsam mit den übrigen Eigentümern ab. Zusätzlich ist zumeist der Abschluss einer Elementarversicherung sinnvoll.

Beispiele für Lücken im Schutz:

Der Versicherer zahlt erst bei Schäden, die ab Windstärke acht entstanden sind. Der Versicherer zahlt ebenfalls nicht, wenn der Versicherungsnehmer seinen Pflichten nicht nachgekommen ist - wenn etwa bei Frost ein Rohr in einem unbenutzten Nebengebäude platzt, weil die Wasseranlage nicht abgesperrt und entleert worden war. Er zahlt auch nicht, wenn der auf dem Grundstück neu errichtete Carport bei einem Sturm schwer beschädigt wird und dieser vorher nicht ausdrücklich in den Versicherungsschutz mit eingeschlossen worden ist.

Toptarife:


Bestandsimmobilie: Bruderhilfe (Classic), HUK24 (Classic; Classic Plus), HUK-Coburg (Classic; Classic Plus)
Neubau: Bayerische (Komfort; Prestige), HUK24 (Classic; Classic Plus), Medien (Top; Premium)

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: ungeeignet/ irrelevant
Eltern: ungeeignet/ irrelevant
Paare ohne Kinder: ungeeignet/ irrelevant
Senioren: ungeeignet/ irrelevant
Immobilienbesitzer: empfehlenswert/ verpflichtend




Zahnzusatzversicherung



Springt bei Zahnleistungen ein. Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt feste Zuschüsse bei Zahnersatz - also Kronen, Brücken und Prothesen - und bei Zahnbehandlungen, etwa wenn statt Amalgam Kunststofffüllungen eingesetzt werden.

Wer höherwertige Leistungen haben will, muss diese selbst zahlen beziehungsweise teilweise oder komplett durch eine Zusatzpolice abdecken.

Generell sind die Prämien gerade für leistungsstarke Policen relativ hoch.

Zudem haben die Versicherer einige Hürden eingebaut. Meist dauert es acht Monate, bis man die erste Leistung einfordern darf. Und auch ab dem neunten Monat zahlen die Anbieter nicht unbegrenzt. Meist sind in den ersten zwei bis drei Vertragsjahren absolute Erstattungsgrenzen in Euro üblich. Erst dann tritt die volle Leistung ein. Auch bei Zahnzusatzpolicen gibt es Tarife mit und ohne Alterungsrückstellungen (zu den Unterschieden siehe Pflegetage-/Pflegemonatsgeldversicherung).

Toptarife

(Premium) mit Alterungsrückstellungen: Allianz (ZB02 mit ZF02)
ohne Alterungsrückstellungen: Ergo Direkt (ZAB, ZAE, ZBB, ZBE) für 20-Jährige; AXA (DENT Premium) für 40-Jährige; Münchener Verein (DZV Premium-Schutz) für 60-Jährige

Fazit:
Singles und junge Berufstätige: bedingt geeignet
Eltern: bedingt geeignet
Paare ohne Kinder: bedingt geeignet
Senioren: bedingt geeignet
Immobilienbesitzer: ungeeignet/ irrelevant