S&P rechnet in Europa wegen der Coronakrise mit deutlich mehr Kreditausfällen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Bis Dezember 2020 sieht die Ratingagentur die Ausfallquote bei so gennannten Junk Bonds auf acht Prozent ansteigen. Im Dezember 2019 hatte die Quote den Angaben zufolge nur bei 2,2 Prozent gelegen. Grund für den Sprung sind die derzeitigen Maßnahmen gegen das Coronavirus. Die belasten die Wirtschaft erheblich und werden die Liquidität vieler Unternehmen beeinträchtigen.
Anleger sollten also besonders vorsichtig sein, wenn sie Anleihen haben, deren Rating bei S&P mit "BB+" oder schlechter bewertet ist. "BB+" ist die erste Stufe bei der Agentur im zweitklassigen Junk Bond-Bereich. Vor allem ist dann Vorsicht geboten, wenn das Unternehmen auch noch im Öl- und Gassektor tätig ist. Den sieht S&P nach dem Absturz des Ölpreises nämlich als besonders gefährdet an. Ein Ausfall bei Anleihen bedeutet für Anleger in der Regel einen hohen Verlust, weil oft nur ein Bruchteil des Anleihewertes zurückgezahlt wird.