Wir haben mit Volker Arndt, dem Chef der US Treuhand, über den US-Immobilienmarkt und über seinen neuen Fonds gesprochen. Von Bernhard Bomke.
€uro am Sonntag: Herr Arndt, Sie starten im Oktober einen neuen Geschlossenen US-Immobilienfonds. Warum sollten sich deutsche Anleger mit Blick auf die eingebrochene US-Wirtschaft, horrende Arbeitslosigkeit und eine womöglich chaotische Präsidentschaftswahl am 3. November derzeit mit US-Immobilien befassen?
Volker Arndt: Die wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Corona-Folgen kennen wir in Deutschland genauso. In den USA aber haben wir auf lange Sicht sehr gute Perspektiven. Die Bevölkerung wächst jedes Jahr um mehr als 2,5 Millionen Personen, in den USA sind die weltweit führenden Technologie- und Pharmaunternehmen, und wir konzentrieren uns auf Büro- und Logistikimmobilien in den wirtschaftlich prosperierenden Bundesstaaten im Süden und Osten.
Sollten Anleger nicht besser warten, bis die Immobilienpreise krisenbedingt fallen?
Der Fonds hat bis Mitte 2022 Zeit, das Geld der Anleger in Immobilien zu investieren. Dabei geht es um bis zu 125 Millionen US-Dollar Anlegerkapital zuzüglich Fremdfinanzierung. Wir könnten schon heute günstiger einkaufen als vor einem halben Jahr. Wenn die Preise weiter nachgeben, umso besser. Das werden wir nutzen.
Sie prognostizieren jährliche Ausschüttungen von drei bis 4,5 Prozent. Dafür sollen Anleger ein Währungsrisiko eingehen?
Die drei Prozent gibt es in der Platzierungsphase, ab 2022 schütten wir 4,5 Prozent aus. Diese Prognose halten wir auch deswegen für konservativ, weil die Finanzierungskosten heute deutlich niedriger sind als noch vor einem halben Jahr.
Spielt der Ausgang der Präsidentschaftswahl bei Ihrer Kalkulation eine Rolle?
Nein. In den vergangenen 40 Jahren hatten US-Präsidentschaftswahlen keine großen Auswirkungen auf die Immobilienmärkte - ganz gleich, wie sie ausgingen.