von Andreas Büchler

Ausgangssituation und Signal

Der erste Teil unserer Einschätzung von heute früh bleibt unverändert: Gleich mehrere Verkaufssignale sind durch den aktuellen Crash entstanden - beginnen wir mit dem schwächsten: Die Notierungen sind aus dem Aufwärtstrendkanal heraus gefallen, der sich bis 2010 zurück verfolgen lässt. Während jedoch Trendkanäle noch als relativ unbedeutend eingestuft werden können, sieht es mit dem horizontalen Areal um 133 bis 150 Euro schon anders aus. Hier lagen in den vergangenen Jahren zahlreiche Wendepunkte - dass sich selbst zu diesem Preisniveau jetzt keine Käufer mehr finden, ist ein eindeutiges Schwächezeichen.

Einzig der bereits stark überverkaufte Zustand der Aktie, die am frühen Nachmittag nun bereits knapp 50 Prozent unter den Durchschnittskurs der vergangenen 200 Börsentage gefallen ist, spricht derzeit für eine - zumindest kurzzeitige - Stabilisierung (violetter Indikator unter dem Wochenchart). Den Spielraum für dieses Szenario zeigt der Blick auf den Ein-Minuten-Chart ab dem gestrigen Handelstag, denn alle älteren Kursmarken sind viel zu weit weg, um jetzt eine Rolle spielen zu können. Doch die am Morgen noch erreichbar scheinenden Widerstände um 125,30 und 129,80/130,30 sowie 132,35 Euro sind nun bestenfalls als mittelfristige Kursziele bei einer sehr gut laufenden Bärenmarktrally realistisch. Wahrscheinlicher ist dagegen, dass schon bei 110 Euro die Luft wieder dünner wird - dort liegt das Zwischenhoch von heute Mittag. Auch ist im Intradaychart erkennbar, wo Schnäppchenjäger in den vergangenen beiden Stunden zugegriffen haben: Ab 104,75/105 Euro wird die Aktie derzeit verstärkt nachgefragt. Hört das auf, ist das Tagestief bei 101,35 Euro wieder in Reichweite.

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Empfehlung der Redaktion

Die Entwicklung im Jahr 2008 zeigt, wie weit Volkswagen im Krisenfall einbrechen kann: Damals notierte das Papier zeitweise zwischen 65 und 70 Prozent unter seinem 200-Tage-Durchschnitskurs. Umgerechnet auf heute ergäbe sich ein Aktienkurs von 60 Euro, was wir aber derzeit noch nicht befürchten. Möglich ist dagegen ein Test der Unterstützungszone im Wochenchart um 85 Euro. Erst hier zeigen sich weder gehäuft Wendepunkte im Kursbild der vergangenen Jahre, so dass diese Zonen sich als Kursziele anbieten. Verdienen lässt sich daran mit dem Zertifikat der DZ Bank, das Verluste der Aktie in Gewinne umwandelt und um das Zweieinhalbfache hebelt.

Es verfällt wertlos wenn VW sich zurück auf 152 Euro erholt, was der Widerstand knapp darunter jedoch sehr unwahrscheinlich macht. Im Gegenzug für dieses Risiko legt das Zertifikat aber auch um bis zu 50 Prozent zu, wenn die Aktie die 85er-Marke testet. Im Vergleich zu heute früh hat es seinen Wert bereits schon einmal um gut 60 Prozent gesteigert.

Wochenchart



Ein-Minuten-Chart



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Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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