Der monatlich ermittelte Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Dezember überraschend auf 92,1 Zähler, nach 90,0 Punkten im November. Die von den Münchner Wirtschaftsforschern befragten Manager beurteilten sowohl die Aussichten als auch die Geschäftslage optimistischer als zuletzt.
Vor allem in der chemischen Industrie und im Maschinenbau herrscht Zuversicht. "Zwar trifft der Lockdown einzelne Branchen hart", kommentiert Ifo-Präsident Clemens Fuest, die deutsche Wirtschaft insgesamt zeige sich jedoch widerstandsfähig. Im vierten Quartal dürfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Erwartung der Wirtschaftsforscher um 0,4 Prozent schrumpfen. Im ersten Quartal 2021 rechnen sie mit einem Wachstum um 0,6 Prozent. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet das Ifo-Institut ein Wachstum um 4,2 Prozent, nach einem Einbruch von voraussichtlich 5,1 Prozent 2020. Eine gute Nachricht für deutsche Exporteure dürfte indes die Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sein, wonach sich die globale Wirtschaft 2021 von der Corona-Rezession erholen dürfte.
Die Wachstumslokomotive soll China sein, Deutschlands wichtigster Handelspartner, wo das BIP um acht Prozent zulegen soll. Auch die vom Coronavirus gebeutelten USA dürften auf den Wachstumspfad zurückfinden. Die Notenbank Fed erhöhte ihre Prognose fürs Jahr 2021 auf 4,2 Prozent. Im September waren die Währungshüter von vier Prozent ausgegangen. Die Arbeitslosenquote soll auf fünf Prozent sinken. Die Notenbank will weiterhin monatlich für mindestens 120 Milliarden Dollar Anleihen kaufen - so lange, bis sich die Situation auf dem US-Arbeitsmarkt deutlich verbessert.