Die türkische Währung hat gegenüber dem Euro seit Jahresbeginn rund 14 Prozent an Wert eingebüßt. Das liegt vor allem an der Zinspolitik des Landes. So hat gestern die türkische Notenbank erneut den Leitzins abgesenkt von zuvor 9,75 Prozent auf nun 8,75 Prozent- die achte Zinssenkung in Folge. Die Leitzinsen hatten im September 2018 noch bei 24 Prozent gelegen.

Die Notenbank will damit die Wirtschaft ankurbeln, auch Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan macht sich für niedrige Zinsen stark. Fallende Zinsen sorgen aber meist auch dafür, dass die Währung bei Investoren weniger attraktiv wird und sie so abwertet. Volkswirte kritisieren zudem, dass der Leitzins nun deutlich unter der Inflationsarte in der Türkei liegt, die nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr 12 Prozent betragen dürfte. Durch die Abwertung werden Importe für die Türkei teurer, was die Preise weiter anheizt.