UKRAINE-KRISE:



Sie kostet die deutsche Wirtschaft viel Geld. Im ersten Halbjahr brachen die Exporte nach Russland um 15,5 Prozent ein. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet im Gesamtjahr mit einem Minus von etwa 20 Prozent, was die Exporteure etwa sechs Milliarden Euro kosten würde. Schwerer noch wiegt die mit der Ukraine-Krise und dem drohenden Handelskrieg mit Russland verbundene Verunsicherung, wegen der Investitionen ausbleiben. Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen trübte sich im September bereits den fünften Monat in Folge ein und ist nun so schlecht wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr, wie das Ifo-Institut bei seiner Umfrage unter 7000 Managern herausfand.



SCHWACHE EURO-ZONE:



Die Währungsgemeinschaft sollte nach Jahren der Krise wieder in Schwung kommen und damit auch der deutschen Wirtschaft neue Impulse geben. Doch Deutschlands wichtigster Exportkunde - knapp 40 Prozent der Ausfuhren gehen in die Euro-Länder - steckt in der Flaute. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte die Wachstumsprognose für 2014 von 1,1 auf 0,8 Prozent, für 2015 von 1,5 auf 1,3 Prozent. In Frankreich stagniert die Wirtschaft seit Monaten, Italien rutschte gar in eine Rezession zurück. Zudem ist die Gefahr einer Deflation nicht gebannt. Kommt es zu einem Preisverfall auf breiter Front, hätte das verheerende Folgen: Die Unternehmen würden nicht mehr investieren und einstellen, Verbraucher große Anschaffungen hinauszögern, die Konjunktur in die Knie gehen - wohl auch in Deutschland.



CHINA-ABSCHWUNG:



Die Regierung in Peking erwartet 2014 das schwächste Wachstum seit 24 Jahren. Einige Volkswirte befürchten sogar einen Einbruch der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft. Eine Immobilienpreisblase, Überkapazitäten in einigen Industriebranchen, die enorme Verschuldung von Unternehmen und privaten Haushalten sowie der große Markt der Schattenbanken zählen zu den Risiken in China. Als viertgrößter deutscher Exportkunde und wichtiger Taktgeber der Weltwirtschaft hätte eine Krise dort auch gravierende Folgen hierzulande.



KRISE DER SCHWELLENLÄNDER:



Auch in anderen großen Schwellenländern läuft es nach Jahren des Booms nicht mehr rund. In Brasilien senkte die Zentralbank ihre Wachstumsprognose für 2014 von 1,6 auf 0,7 Prozent. "In den rohstoffexportierenden Schwellenländern bleiben die Aussichten eingetrübt, denn die Rohstoffpreise dürften aufgrund der mäßigen Dynamik der Weltindustrieproduktion kaum steigen", sagen die führenden deutschen Institute in ihrem Herbstgutachten voraus.

Reuters