JÖRG ZEUNER, KFW-CHEFVOLKSWIRT:



"Deutschland kann sich auf die Binnennachfrage verlassen, besonders auf die Verbraucher. Das ist ein gutes Fundament. Die aufgehellte Stimmung in den Firmen kommt deshalb nicht von ungefähr. Die Binnenkonjunktur wird weiterhin stark bleiben, nicht zuletzt weil die - fiskalisch problemlos tragbaren - Mehrausgaben wegen des Flüchtlingszustroms einen zusätzlichen Impuls bedeuten.

Wenn nun noch, wovon wir ausgehen, die Erholung in Europa weiter vorangeht und sich das zuletzt enttäuschende Wachstum in den Schwellenländern zumindest stabilisiert, sehen auch unsere Exporte und Unternehmensinvestitionen wieder besser aus. Dann ist der Boden bereitet für ein sehr respektables Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr."

THOMAS GITZEL, VP BANK LIECHTENSTEIN:



"Der Ifo-Index kann sich im November erholen. Die Unternehmen blicken optimistischer in die Zukunft. Das ist gerade in Zeiten der Terrorangst ein gutes Signal. Wie die ebenfalls heute veröffentlichten Details zum deutschen BIP zeigen, halten sich die Unternehmen mit Investitionen zurück. Der Ifo-Index gibt Hoffnung, dass sich das Investitionswachstum im kommenden Jahr wieder etwas beschleunigt. Der Staat erhöht seine Ausgaben aufgrund des anhaltenden Flüchtlingszustroms kräftig. Davon wird vor allem die bundesdeutsche Bauwirtschaft profitieren. Es gibt also keinen Grund zum Trübsal blasen, das möchte uns der Ifo-Index signalisieren."

VIOLA JULIEN, HELABA:



"Nach der per saldo freundlichen ZEW-Umfrage sowie den robusten Einkaufsmanagerindizes kann sich auch der wichtige Ifo-Index verbessern. Der VW-Skandal und die Terroranschläge scheinen keine tieferen Einschnitte hinterlassen zu haben. Das Wachstumsszenario ist damit intakt. Es mehren sich die Anzeichen für eine Zunahme der konjunkturellen Dynamik."

HOLGER SANDTE, EUROPA-CHEFVOLKSWIRT NORDEA BANK:



"Die deutsche Konjunktur bleibt robust, der Aufschwung geht weiter. Wie auch die BIP-Zahlen für das dritte Quartal gezeigt haben, läuft die Binnennachfrage in großen Teilen rund, vor allem der private Verbrauch. In den vergangenen 20 Jahren war das Geschäftsklima im Einzelhandel selten besser. Das exportabhängige verarbeitende Gewerbe spürt zwar Gegenwind aufgrund der Schwäche der aufstrebenden Volkswirtschaften. Wichtige Absatzmärkte wie die USA und Großbritannien machen sich aber weiterhin gut."

Reuters