Helfen soll dabei auch das Weihnachtsgeschäft - denn die Post will weiter vom Boom im Online-Handel profitieren. Elf Millionen Pakete werde der Konzern in Deutschland dann an Spitzentagen transportieren, sagte Finanzchefin Melanie Kreis am Dienstag. An normalen Tagen sind es fünf Millionen Pakete. Rund 10.000 zusätzliche Mitarbeiter sollen in den Wochen vor Weihnachten helfen, die Paket-Schwemme zu bewältigen.
"Wir hatten ein sehr gutes drittes Quartal", bilanzierte Konzernchef Frank Appel. Die Post steigerte den Umsatz um 4,7 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebit) kletterte auf 942 von 376 Millionen Euro. Diese Kennziffer war vor Jahresfrist allerdings noch von Kosten über knapp 400 Millionen Euro für die Sanierung des Brief- und Paketgeschäfts belastet worden. Dort hatte der Konzern auf rasches Wachstum gesetzt und dabei den Gewinn aus den Augen verloren. Appel drückte auf die Kostenbremse, die Erträge legen nun wieder zu. Dabei helfen auch die Porto-Erhöhung aus dem Sommer und gestiegene Paket-Preise. Aber auch abseits des Heimatmarkts macht der Konzern mit der Lieferung von Paketen gute Geschäfte. Nach neun Monaten summierte sich der operative Ertrag im Konzern auf 2,9 Milliarden Euro - im Gesamtjahr sollen es vier bis 4,3 Milliarden Euro werden. Kreis erwartet, dass der operative Ertrag die Hürde von vier Milliarden Euro überspringt - das untere Ende der Prognose sei "konservativ". Bei den Anlegern kam das gut an: Post-Aktien legten am Morgen um rund 2,1 Prozent zu.
Sorgen bereitet den rund um die Welt tätigen Logistik-Konzernen unverändert die lahmende Weltkonjunktur und die Verunsicherung durch den Handelskonflikt zwischen China und den USA. Der Post-Konkurrent FedEx hatte etwa im September seine Erwartungen für 2019 zusammengestrichen. "Mit der Unklarheit zum Brexit sowie den nach wie vor ungelösten Handelskonflikten hält die globale Unsicherheit an", beklagte Finanzchefin Kreis: "Auch wir können uns davon nicht vollständig abkoppeln." Die Post sehe sich aber breit aufgestellt und könne die Schwäche kompensieren. Im kommenden Jahr wolle der Konzern einen operativen Ertrag von mehr als fünf Milliarden Euro einfahren, 2022 sollen es dann mehr als 5,3 Milliarden Euro sein, bekräftigte Kreis.
rtr