Der Weizenpreis steigt unaufhaltsam weiter. Der europäische Future legte um elf Prozent zu und erreichte ein Rekordhoch von 412,50 Euro je Tonne. Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte die Meinung eines Börsianers am Montag: "So lange die Kämpfe in der Ukraine nicht enden, ist eine Wiederaufnahme der Exporte aus Russland und der Ukraine nicht zu erwarten".

Im Zuge des Ukraine-Kriegs ist der Weizenpreis in der vergangenen Woche schon immer weiter angestiegen. Da die Ukraine und Russland wichtig Weizenproduzenten sind, befürchten Experten nun weiter steigende Lebensmittelpreise. Denn die Furcht vor Lieferausfällen verunsichert die Anleger. Wie Reuters unter Bezug auf Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch jüngst erklärt hatte, könnten weder Russland noch die Ukraine Getreide aus der Schwarzmeer-Region exportieren. Daher fallen etwa 30 Prozent des weltweiten Weizen-Nachschubs derzeit weg. Die Abnehmer seien nun auf der Suche nach anderen Quellen, erklärte die Nachrichtenagentur dpa. Es drohten aber Ausfuhrbeschränkungen anderer Produzenten.

Der Krieg könnte sogar Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung in Afrika haben. Wie Entwicklungsministerin Svenja Schulze erklärte, wenn der Krieg sich weiter fortsetze und die Weizen-Produktion gefährdet sei, könne dies bedeuten, "dass 8 bis 13 Millionen Menschen zusätzlich in den Hunger getrieben werden".

Bereits im November vergangenen Jahres ist der Preis für Weizen stark angestiegen. Es kamen mehrere Faktoren zusammen: So waren die Lagerbestände der größten Exportnationen gesunken. Hinzu kamen die hohen Frachtkosten bei Containerschiffen und Lkws. Darüber hinaus bereiteten Störungen in der Transportlogistik Schwierigkeiten.

lb/rtr/dpa-AFX