Bis Ende 2020 müssten sich die Staaten dem Vertrag von Paris zufolge ehrgeizigere Ziele setzen. "Das ist die Chance für den nächsten großen Schritt beim Klimaschutz. Je länger wir warten, desto schwieriger und teurer wird es", sagte sie. Die Weltgemeinschaft hat zugesagt, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu halten. Die Temperatur ist allerdings bereits schon um mehr als ein Grad gestiegen.
Im Mittelpunkt in Madrid steht vor allem ein noch weitgehend offener Punkt aus dem Weltklimavertrag von Paris: Dabei geht es darum, inwieweit Klimaschutz-Anstrengungen in anderen Ländern auf die Bilanz des eigenen angerechnet werden kann. Wird etwa ein Solarkraftwerk in Afrika errichtet, könnte Deutschland sich dies als eigene Klimaschutz-Leistung gutschreiben lassen.
Offen ist aber, wie die CO2-Einsparungen ermittelt werden. Dafür müsste zum Beispiel klar sein, ob das afrikanische Land nicht ohnehin eine Solaranlage gebaut hätte oder ein Kohle- oder Gaskraftwerk. Hilfreich wäre für einen solchen Handel über Ländergrenzen hinweg ein gemeinsamer Preis pro eingesparte Tonne CO2. Und vor allem soll verhindert werden, dass das Land dies ebenfalls als eigenen Beitrag zum Klimaschutz verbucht, so dass es zu Doppelzählungen kommt. Gerade Brasilien gilt hier beim vom Ausland finanzierten Projekten zum Schutz des Regenwaldes als schwieriger Verhandlungspartner. Deutschland und die EU fordern zudem, dass solche Form des Handels nicht auf bereits zugesagte Klimaverpflichtungen angerechnet wird, sondern nur für künftige Zusagen.
Eigentlich war die Konferenz in Chile geplant, wurde aber wegen der Unruhen dort kurzfristig nach Spanien verlegt. In der zweiten Woche greifen dann auch die Umweltminister der Länder in die Verhandlungen ein. Im nächsten Jahr in Glasgow sollen die Staaten dann verbindliche, ehrgeizigere Ziele vorlegen, damit die Ziele von Paris erreicht werden können.
rtr