Gegenwärtig liegt der Satz bei minus 0,5 Prozent. Das Minuszeichen bedeutet, dass Banken Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Notenbank parken. Mit den Negativzinsen will die EZB Banken dazu bewegen, mehr Kredite an die Wirtschaft auszureichen.
Vor einer Woche wurde die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt nach unten im Juli noch bei 35 Prozent gesehen. Die Investoren stützen ihre Erwartungen auf die Kursentwicklung von Finanzinstrumenten. Dabei haben sie die Futures auf den Interbanken-Zins Eonia im Blick. Das sind Wetten auf den Stand des Satzes zur EZB-Zinssitzung. Im Eonia-Zins spiegelt sich wider, zu welchem Satz sich Banken untereinander über Nacht Geld ausleihen. Aus der Differenz zwischen dem gegenwärtigen Zins und den Futures leiten Experten Wahrscheinlichkeiten für Änderungen des Einlagensatzes durch die EZB ab.
rtr