13.11 Uhr - Die Aktien europäischer Einzelhändler gehen auf Erholungskurs. Der Branchenindex, der seit Jahresbeginn deutlich verloren hat, legt in der Spitze 2,1 Prozent zu. Er notiert mit 325,99 Stellen auf dem höchsten Stand seit fünfeinhalb Wochen. Im Dax notierten Zalando 4,1, im SDax About You 11,6 Prozent fester. Die Titel der Online-Modehändler haben seit Januar rund 47 beziehungsweise 59 Prozent an Wert eingebüßt. Die hohe Inflation und eine schwache Konsumlaune machten der Einzelhandelsbranche zuletzt zu schaffen.

10.57 Uhr - Das geplante Lockdown-Ende in Shanghai gibt den europäischen Luxuswerten Auftrieb. Hermes, LVMH, Pernod Ricard und Burberry legen zwischen 4,4 und 1,7 Prozent zu. Es sei eine große Erleichterung, dass weitere strenge Beschränkungen gelockert würden, sagt Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. Die Investoren seien wirklich besorgt aufgrund der strikten Corona-Politik und ihrer Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft. Shanghai hatte am Sonntag angekündigt, dass der seit zwei Monaten dauernde Lockdown ab Mittwoch im Wesentlichen aufgehoben werden soll. Die Volksrepublik verfolgt eine "Null-Covid"-Strategie, mit der Ausbrüche der Krankheit um praktisch jeden Preis verhindert werden sollen. Die harten Maßnahmen vor allem in den Metropolen setzen der chinesischen Wirtschaft zu, bringen weltweit Lieferketten aus dem Tritt und sorgen für Verwerfungen im internationalen Handel.

09.40 Uhr - Vor der Veröffentlichung der Inflationszahlen aus Deutschland ist der Euro weiter auf der Überholspur. Die Gemeinschaftswährung steigt um bis zu 0,4 Prozent auf 1,0769 Dollar und markiert damit den höchsten Stand seit fünf Wochen. Der Dollar-Index fällt im Gegenzug um 0,3 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 101,3890 Stellen. Angesichts der im Monatsvergleich voraussichtlich erneut anziehenden deutschen Inflationszahlen gebe es keinen Grund, die Zinserwartungen bezüglich der EZB zu reduzieren, stellen die Analysten der Helaba fest. Für die Experten der LBBW ist ebenfalls klar: EZB- Chefin Christine Lagarde habe sich zuletzt klarer als zuvor dazu bekannt, dass sich die Geldpolitik im Euroraum an einem echten Wendepunkt befinde. "Demnach dürfte eine Leitzinswende auf der übernächsten Sitzung ausgemachte Sache sein."

09.17 Uhr - Die wieder zunehmende Risikobereitschaft vieler Anleger kommt neben den Aktienbörsen auch dem Markt für Kryptowährungen zugute. BitcoinBTC= verteuert sich in der Spitze um 7,4 Prozent auf 30.859 Dollar, den höchsten Stand seit zwei Wochen. Ethereum wird mit 1.914 Dollar knapp zehn Prozent höher gehandelt. "Risikoassets werden wieder verstärkt nachgefragt, sichere Häfen stehen dagegen auf der Verkaufsliste", urteilt Thomas Altmann von QC Partners.

07.45 Uhr - Die Furcht vor einem Angebotsengpass treibt den Ölpreis zu Wochenanfang auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Die Nordseesorte Brent verteuert sich in der Spitze um 0,9 Prozent auf 120,50 Dollar je Fass. Anleger blicken mit Sorge auf die Sommerfahrsaison in den USA und das anvisierte EU-Embargo russischer Öllieferungen. Die EU-Länder verhandeln derzeit über einen Kompromiss über ein Ölembargo, um ein sechstes Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg zu bekommen. Insider gehen aber nicht davon aus, dass es vor dem EU-Sondergipfel am Montag zu einer Einigung kommen dürfe. Ein hochrangiger EU-Diplomat erklärte, es müssten "noch zu viele Details geklärt werden".

rtr