14.40 Uhr - In der Hoffnung auf eine baldige Zulassung des Coronavirus-Impfstoffs von Valneva steigen Anleger bei der Pharmafirma ein. Die Aktien gewinnen in Paris 6,3 Prozent. Das Unternehmen will die Tests für das Vakzin ausweiten und verhandelt den Angaben zufolge weiter mit der EU über einen Liefervertrag.
13.31 Uhr - Der Londoner Hedgefonds Davidson Kempner kämpft weiter gegen die Großfusion auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt. Davidson Kempner habe beim Landgericht eine Einstweilige Verfügung gegen Deutsche Wohnen beantragt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Damit will der Hedgefonds verhindern, dass die Nummer zwei unter den deutschen Wohnungskonzernen der größeren Vonovia über eine Kapitalerhöhung und den Verkauf von eigenen Aktien zu weiteren sechs Prozent der Deutsche-Wohnen-Anteile verhelfen kann. Der Hedgefonds hält nach eigenen Angaben 3,2 Prozent an Deutsche Wohnen und wirft dem Vorstand einen Interessenkonflikt bei der 19 Milliarden Euro schweren Übernahme vor. Deutsche Wohnen erklärte, man werde sich gegen das Vorgehen von Davidson Kempner zur Wehr setzen. Vonovia hält zwei Wochen vor dem Ende der Annahmefrist rund 48 Prozent der Anteile und dürfte im zweiten Anlauf auch ohne die Kapitalerhöhung auf die angestrebte Mehrheit kommen. Eine Bedingung für den Vollzug des Übernahmeangebots ist das Erreichen der 50-Prozent-Schwelle ohnehin nicht mehr.
13.26 Uhr - Eine Zinssenkung durch die türkische Zentralbank schickt die Währung des Landes auf Talfahrt. Im Gegenzug steigt der Dollar um knapp zwei Prozent auf ein Rekordhoch von 8,7998 Lira. Der Euro gewinnt zwei Prozent und notiert mit 10,3193 Lira nur knapp unter seiner Bestmarke vom Juni. Die Notenbank senkte den Schlüsselsatz überraschend auf 18 von 19 Prozent.
12.30 Uhr - Ein Bericht des "Wall Street Journal" über die Lage beim chinesischen Krisenkonzern Evergrande versetzt Anleger in Unruhe. An der Börse Hongkong drehen die Aktienfutures ins Minus. Der Zeitung zufolge treten die chinesischen Behörden an die lokalen Regierungen heran, sich auf einen möglichen Zusammenbruch des Immobilienentwicklers vorzubereiten.
10.07 Uhr - Die Warnung der litauischen Regierung vor Sicherheitslücken und eingebauten Zensurfunktionen hat die Aktien des chinesischen Smartphone-Anbieters Xiaomi auf Talfahrt geschickt. Die Papiere gaben am Donnerstag zwischenzeitlich fast fünf Prozent auf 21,95 Hongkong-Dollar nach und fielen damit so stark wie zuletzt vor zwei Monaten. Der chinesische Konzern hat die Vorwürfe, es würde die Kommunikation von Nutzern zensieren, zurückgewiesen. Xiaomi halte sich an die Datenschutz-Regeln (DSGVO) in der Europäischen Union, sagte ein Firmensprecher. Zuvor hatte das litauische Verteidigungsministerium Verbrauchern empfohlen, den Kauf chinesischer Mobiltelefone zu vermeiden. Wie die staatliche Cybersicherheitsbehörde des Landes mitteilte, waren einem Regierungsbericht zufolge eingebaute Zensurfunktionen in den Mobiltelefonen festgestellt worden. Die in Europa verkauften Xiaomi-Handys würden Begriffe wie "Freies Tibet", "Es lebe die Unabhängigkeit Taiwans" oder "Demokratiebewegung" erkennen und zensieren, so die Behörde. Auch in bestimmten Telefonen des chinesischen Herstellers Huawei sei eine Sicherheitslücke gefunden worden
09.35 Uhr - Lufthansa-Aktien starten nach einem positiven Analystenkommentar durch und gewinnen bis zu 3,5 Prozent auf 6,42 Euro. Goldman Sachs setzte die Bewertung auf "Neutral" von "Sell" herauf. Die jüngste Kapitalerhöhung und Ergebnisprognose hätten zu verbesserten Ertragsaussichten für 2022-23 geführt, hieß es bei der US-Investmentbank. Der Frachthandel werde sich im zweiten Halbjahr und im kommenden Jahr voraussichtlich stärker entwickeln. Ab 2022 sei wieder mit einem positiven Free Cash Flow zu rechnen.
07.35 Uhr - Die Aktien des chinesischen Krisenkonzerns Evergrande steigen um rund 19 Prozent. Zeitweise legten die Titel mehr als 32 Prozent zu und steuerten damit auf ihren größten Anstieg seit dem Börsenlisting im Jahr 2009 hin. Wie der hochverschuldete Immobilienriese mitteilte, drängte die Führungsspitze bei einem internen Treffen am Mittwochabend darauf, Vermögensverwaltungsprodukte an die Anleger auszuzahlen und die Bereitstellung der von dem Konzern entwickelten Immobilien sicherzustellen.
07.32 Uhr - Der Euro hat sich am Donnerstag im frühen Handel etwas von seinen Kursverlusten vom Vorabend erholt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1710 Dollar und damit etwas mehr als im asiatischen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1729 Dollar festgesetzt. Belastet wurde der Euro am Vorabend durch den aufwertenden Dollar. Die US-Währung profitierte von der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Fed. Die Zentralbank signalisierte, womöglich bereits zur nächsten Zinssitzung Anfang November mit der Rückführung ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe zu beginnen. Hintergrund sind die solide Erholung der Konjunktur von dem Corona-Einbruch und die hohe Inflation. Darüber hinaus ließ die Fed durchblicken, ihren Leitzins möglicherweise früher und rascher anzuheben als bisher gedacht. Allerdings resultiert dieses Szenario aus den Zinsprognosen der Notenbank, die sich in der Vergangenheit als nicht besonders zuverlässig erwiesen haben. Fed-Chef Jerome Powell versuchte, Erwartungen in Richtung baldiger Zinsanhebungen zu dämpfen.
rtr/dpa-AFX