16.56 Uhr - Anleger reißen sich erneut um Kaffee der Sorte Arabica. Der US-Terminkontrakt steigt um knapp fünf Prozent auf 2,425 Dollar je Pfund. Das ist der höchste Stand seit zehn Jahren. Probleme bei der Auslieferung der Bohnen habe Panik-Käufe ausgelöst, schreiben die Analysten der Rabobank.

16.50 Uhr - Der Höhenflug des Weizenpreises geht weiter. Der europäische Terminkontrakt steigt um 1,1 Prozent und markiert mit 312,25 Euro je Tonne den dritten Tag in Folge ein Rekordhoch. "Die Gründe dafür sind vielfältig: Das Angebot ist knapp, die Lagerbestände in den wichtigsten Exportländern sind niedrig, die Nachfrage trotz der hohen Preise weiterhin lebhaft", sagt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. "Hinzu kommen kräftige Regenfälle in Australien, die die dortigen Erntearbeiten behindern, sowie Überschwemmungen im Westen Kanadas, was zu Unterbrechungen bei den Exporten geführt hat."

16.44 Uhr - Beim US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide soll ein Betriebsrat gewählt werden. Sieben Beschäftigte hätten dazu den ersten Schritt gemacht und für den 29. November zur Wahl eines Wahlvorstandes eingeladen, erklärte die IG Metall am Dienstag. Die Gewerkschaft begrüße den Schritt in Richtung Mitbestimmung. "Ein Betriebsrat sorgt dafür, dass die Interessen der Belegschaft eine Stimme und ein Gewicht haben. Das entspricht der demokratischen Arbeitskultur in Deutschland", erklärte Birgit Dietze, Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen. Im ersten europäischen Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin sollen 12.000 Beschäftigte arbeiten. Bisher sei erst ein Sechstel eingestellt, darunter viele Führungskräfte. Deshalb werde die Wahl nicht kurzfristig stattfinden, erklärte die IG Metall weiter. In den USA sind Tesla-Beschäftigte meist nicht gewerkschaftlich organisiert. Unternehmenschef Elon Musk ist bekannt für seinen unermüdlichen Einsatz, den er auch von seiner Belegschaft verlangt. Eine starke Mitbestimmung stehe nicht im Widerspruch zu Innovation und Flexibilität, erklärte Gewerkschaftschefin Dietze.

15.54 Uhr - Die Freigabe des Anti-Depressivums von Pasithea in Großbritannien beschert der Pharmafirma den größten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Aktien steigen an der Wall Street um gut 230 Prozent auf ein Rekordhoch von 7,32 Dollar. In den USA ist das Nasenspray in Kombination mit einem anderen Medikament bereits zur Behandlung hartnäckiger Depressionen zugelassen.

13.25 Uhr - Die USA zapfen ihre Ölreserven an. Das bestätigte das Präsidialamt am Dienstag in Washington. 50 Millionen Fässer (1 Fass = 159 Liter) würden zur Verfügung gestellt. Damit soll der starke Preisanstieg abgemildert werden. Der Schritt erfolge in Absprache mit ähnlichen Maßnahmen in China, Indien, Südkorea, Japan und Großbritannien. Die US-Regierung hatte in den vergangenen Wochen mit diesen Ländern Gespräche über eine konzertierte Aktion geführt. Das Förderkartell Opec und verbündete Produzenten wie Russland haben wiederholte Forderungen der USA zurückgewiesen, ihre Ölförderung schneller auszuweiten. US-Präsident Joe Biden steht unter anderem wegen gestiegener Preise an den Zapfsäulen und der hohen Inflation unter Druck. Seine Zustimmungswerte in Umfragen sind gesunken.

12.22 Uhr - Weil vor allem neue Produkte in der wichtigen Einkaufszeit vor Weihnachten nicht verfügbar sind, streicht Großbritanniens größter Online-Elektrohändler AO World erneut seine Gewinnaussichten zusammen und schickt damit die Aktie auf Talfahrt. Die Anteilsscheine brechen in der Spitze um fast 30 Prozent ein. In Großbritannien sorgt vor allem ein Mangel an Lkw-Fahrern für Störungen in der Lieferkette.

10.22 Uhr - Papiere der Aareal Bank sind am Dienstag um 4,5 Prozent auf 29,38 Euro angesprungen. Die Aktien des Immobilienfinanzierers lagen damit leicht über den von den Finanzinvestoren Advent und Centerbridge nun offiziell gebotenen 29 Euro, und nahmen damit Kurs auf das Jahreshoch bei 29,90 Euro. Der Warburg-Analyst Andreas Pläsier rechnet mit Schwierigkeiten für die Käufer, die Mindestannahmeschwelle von 70 Prozent der Aareal-Aktionäre zu erreichen. Er begründet dies zum einen mit dem aktivistischen Investor, der beim Konzern im Boot ist. Erst am Freitag war bekannt geworden, dass Daniel Kretinsky seinen Anteil von 3,08 auf 7,80 Prozent aufgestockt hat. Aber auch die mittelfristigen Geschäftsaussichten von Aareal hält Pläsier noch nicht für angemessen eingepreist. Der aktuelle Konsens für das Vorsteuerergebnis 2023 liege deutlich unter den vom Konzern angepeilten 300 Millionen Euro. Er ist also optimistisch, dass die Bewertung der Papiere noch steigt, was sich auch in seinem Kursziel von 32,30 Euro zeigt.

09.35 Uhr - Aussagen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan drücken die Landeswährung Lira weiter nach unten. Für einen US-Dollar müssen Investoren zwölf Lira bezahlen und damit fünf Prozent mehr als am Vortag. Erdogan verteidigte die jüngsten drastischen Zinssenkungen und bekräftigte, seinen "wirtschaftlichen Unabhängigkeitskrieg" fortsetzen zu wollen. Die Lira hat in diesem Jahr bereits mehr als ein Drittel ihres Werts eingebüßt.

07.54 Uhr - Die Übernahmepläne der Finanzinvestoren Centerbridge und Advent kommen bei Aareal Bank-Investoren gut an. Die Anteilsscheine des Wiesbadener Immobilienfinanzierers steigen vorbörslich bei Lang & Schwarz 2,7 Prozent. Die Finanzinvestoren stellten 29 Euro je Aareal-Aktie in bar in Aussicht.

07.41 Uhr - Die Aussicht auf ein Anzapfen von Ölreserven mehrerer Länder setzt dem Ölpreis zu. Die Sorte Brent aus der Nordsee gibt knapp ein Prozent auf 79,09 Dollar pro Barrel nach. Der Preis für die US-Sorte WTI verbilligt sich um 1,1 Prozent auf 75,92 Dollar pro Fass. Investoren erwarten, dass die USA, Japan und Indien Rohölreserven freigeben werden, um die Preise zu drücken. Zugleich wird eine Nachfrageschwäche wegen steigender Corona-Zahlen in Europa erwartet.

rtr/dpa-AFX