Beim Währungsgespann EUR/CHF führt dies zu einer Aufwärtsbewegung. Innerhalb von einem Jahr hat der Euro gegenüber dem Franken um annähernd neun Prozent zugelegt. Mitte Januar erreichte das Devisenduo mit 1,1831 Franken das höchste Niveau seit drei Jahren.

Unmittelbare Nutznießer dieser Entwicklung sind die Exporteure. Bei mehr als der Hälfte der eidgenössischen Ausfuhren liegt der Zielort innerhalb der EU. Der Schweizerischen Nationalbank SNB geht die Franken-Abwertung nicht weit genug. Zwar spricht die SNB nicht mehr von einer deutlichen Überbewertung, hält aber unverändert am Negativzins fest. Überdies ist die SNB zu Interventionen am Devisenmarkt bereit, falls es zu einer neuen Franken-Rally kommen sollte.

Die eidgenössische Währung ist traditionell als sicherer Hafen gefragt. Das zeigte sich einmal mehr, als sich Anfang Februar die Stimmung an den Kapitalmärkten eintrübte: Investoren griffen verstärkt zum Franken und bremsten damit das Währungspaar EUR/CHF aus. Nicht zuletzt deswegen dürfte die SNB kaum etwas an ihrer Politik ändern, wenn sie sich am 15. März zu ihrer nächsten Sitzung trifft.

Bereits eine Woche vorher tagt der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB). Möglicherweise ändert er dann die Ton-art. So könnte er etwa die Bereitschaft aufgeben, die milliardenschweren Anleihekäufe, falls nötig, auszuweiten. Auch wenn von einem Ende des Programms oder gar einer Zinserhöhung bis auf Weiteres nicht die Rede sein dürfte, wäre die EZB in puncto geldpolitischer Straffung der SNB damit einen Schritt voraus. Dieser Umstand kommt auch im Renditeunterschied zwischen den beiden Währungen zum Ausdruck: Zehnjährige Staatsanleihen der Schweiz bewegen sich nur knapp im positiven Bereich. Dagegen wirft die deutsche Bundesanleihe rund 0,69 Prozent ab.

Stabiler Kurs, satte Rendite





Alles in allem besteht also eine gewisse Pattsituation: Während das unsichere Kapitalmarktumfeld für den Schweizer Franken als "sicheren Hafen" spricht, liefern Zinsvorsprung und Geldpolitik Argumente für den Euro. Vor diesem Hintergrund könnte es durchaus bei der jüngsten Seitwärtsbewegung von EUR/CHF bleiben - das Währungspaar hat sich im Bereich von 1,15/16 Franken eingependelt. Auf eine Fortsetzung des kurzfristigen Trends können risikobereite Anleger mit einem Inline-Optionsschein setzen. Solange sich der Euro bis zum 16. Mai zwischen 1,1360 und 1,1790 Franken bewegt, wirft das Produkt eine hohe Rendite von 84 Prozent ab. Achtung: Erreicht oder durchbricht der Basiswert eine der beiden Barrieren, verfällt der Schein sofort, und es kommt zum Totalverlust.